Reals Coach Zinedine Zidane brachte im Vergleich zum 5:2-Ligasieg gegen San Sebastian drei neue Akteure: Nacho, Isco und Casemiro durften für Asensio, Kovacic (beide Bank) und Carvajal (gesperrt) von Beginn an ran.
PSG-Trainer Unai Emery wechselte nach dem 1:0 in Toulouse doppelt: Di Maria und Diarra mussten beide auf der Bank Platz nehmen und Cavani und Verratti den Vortritt lassen.
Real Madrid attackierte Paris vom Anpfiff weg mit aggressivem Pressing und ließ den Franzosen keine Gelegenheit, den Ball in Ruhe anzunehmen, geschweige denn das Spiel in Ruhe aufzubauen. Die erste Gelegenheit gehörte dann auch den Madrilenen, als Isco, der einmal mehr den freien Mann im Mittelfeld gab, Ronaldo in Szene setzte (3.). Real agierte im Volldampfmodus - dementsprechend reagierte Paris, machte die Räume zwischen Abwehr und Mittelfeld dicht und konzentrierte sich auf blitzartiges Umschaltspiel mit den pfeilschnellen Offensivakteuren Neymar und Mbappé.
Rabiot sorgt für das Auswärtstor
Nach rund 20 Minuten drosselte Real das zuvor fulminante Tempo ein wenig, kam aber dennoch zu guten Gelegenheiten: Doch Ronaldo zirkelte erst einen Freistoß drüber (27.), dann scheiterte er im Eins-gegen-eins an Areola (28.). Paris, das sich anfangs sehr schwer getan hatte, fand immer besser ins Spiel und schlug dann eiskalt zu: Über Mbappé und Nachos unglücklicher Abwehraktion landete das Leder bei Rabiot, der aus 13 Metern vollstreckte - 1:0 für PSG (33.).
Champions League, Achtelfinal-Hinspiele
Ronaldo: Eiskalt vom Elfmeterpunkt
Nach dem Gegentreffer mussten sich die Blancos ein wenig schütteln, fanden dann aber wieder zurück in die Partie. Während es sowohl Ronaldo (38./41.) als auch Benzema (44.) noch an Präzision fehlte, sorgte Erstgenannter nach einem von Lo Celso an Kroos verursachten Foulelfmeter für den Ausgleich (45.). Mit seinem elften Saisontor durchbrach der 33-Jährige eine weitere Schallmauer, denn: Es war sein 100. Champions-League-Tor im Dress von Real Madrid.
Nach der Pause gestalteten beide Mannschaften das Geschehen relativ ausgeglichen, die größeren Chancen verbuchten allerdings die Gäste: Mbappé scheiterte freistehend an Navas (49.), Rabiot per Volleyschuss an Ramos (54.). Beide Teams lieferten sich einen Schlagabtausch auf hohem Niveau: Neben vielen Offensivaktionen bewiesen sowohl Real als auch PSG hohe Ballsicherheit (90 bzw. 87 Prozent).
PSG drängt auf die erneute Führung
Mit zunehmender Spieldauer riss Paris die Partie an sich und spulte einen Angriff nach dem anderen ab. Richtig gefährlich wurde es sowohl durch eine Dreifachchance von Marquinhos, Kimpembe und Lo Celso (73.) als auch durch eine Hereingabe von Berchiche, die Mbappé und Dani Alves allerdings knapp verpassten (76.).
Königlicher Doppelschlag
Wer dachte, dass Paris diese Dranphase in Zählbares ummünzen würde, wurde enttäuscht. Im Gegenteil, denn nun schlug die große Stunde von Real: Nach einer Hereingabe des eingewechselten Asensio wehrte PSG-Keeper Areola nur in die Mitte ab. Ronaldo stand goldrichtig - von seinem Oberschenkel prallte das Leder in die Maschen (83.). Und es ging noch weiter: Erneut war es Asensio, der von links in die Mitte spielte. Diesmal fand er Marcelo, der aus 13 Metern per Direktabnahme den 3:1-Endstand herstellte (86.).
Zwar drängte Paris in den finalen Minuten noch auf den Anschlusstreffer, Mbappè (89.) und Neymar (90.+3) brachten das Spielgerät allerdings nicht im Gehäuse unter, weshalb es letztlich beim hart erkämpften 3:1 für die Königlichen aus Madrid blieb.
Real gastiert in La Liga am Sonntag bei Betis Sevilla. Paris hat am Samstag Besuch von Straßburg. Das Rückspiel in der Königsklasse in Paris findet am 6. März (20.45 Uhr) statt.