Es war noch vor Anpfiff fast schon egal, wie die Partie beim Tabellenletzten enden würde: Die vorzeitige Meisterschaft von Erzrivale Barcelona hatte den eingefleischten Real-Fans schon am Samstagabend das Wochenende verdorben. Tags darauf stellte Coach Zidane dann ein paar Experimente in seiner Startelf an: Erstmals seit dem 10. März stand Courtois in der Liga zwischen den Pfosten, ganz vorne bekam Mariano Diaz mal wieder das Vertrauen ausgesprochen.
Beim Tabellenletzten sollte allerdings auch mit einer neu zusammengestellten Mannschaft für den amtierenden Champions-League-Sieger nichts anbrennen. Rayo spielte dann von Beginn an gut und frech mit. Marcelo und Mariano Diaz hatten die ersten Chancen für den Favoriten (5., 9.). Die beste Gelegenheit vergab in der 17. Minute aber Pozo, dem völlig frei vor Courtois die Nerven versagten.
Kurz darauf überschlugen sich die Ereignisse ein wenig: Nach einem Zupfer von Ex-Frankfurter Vallejo forderten die Rayo-Fans einen Elfmeter, doch wegen des ausgebliebenen Pfiffs rollte der Konter. Bale scheiterte völlig frei vor Keeper Alberto. Und so schaltete sich der VAR ein: Referee Pablo Gonzalez Fuertes sah sich die Bilder an - und entschied nachträglich auf Elfmeter und Gelb für Vallejo. Embarba stellte vom Punkt auf 1:0 und sorgte damit für Ekstase im Estadio de Vallecas (23.). Auf Reals Antwort vor der Pause warteten die Gäste-Fans vergeblich.
Alle Wechselspiele helfen nicht
Auch nach dem Seitenwechsel verteidigte es Rayo extrem leidenschaftlich und wagte sich hin und wieder nach vorne. Zidane wirkte nervös an der Seitenlinie, brachte im Laufe des zweiten Durchgangs Brahim Diaz, Isco und Vazquez. Auch das alles brachte das Spiel des turmhohen Favoriten allerdings nicht mehr in Schwung. Rayo war dem zweiten Treffer am Ende sogar näher. So blieb es beim 1:0 für die Hausherren, die sich durch den Dreier zumindest an SD Huesca auf Rang 19 vorbeischoben und noch vom Klassenerhalt träumen dürfen. Argumente für eine Weiterbeschäftigung bei den Blancos, die am nächsten Sonntag (16.15 Uhr) den FC Villarreal empfangen, konnte kein einziger Spieler sammeln.