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Rapids langes Warten: "Die Sehnsucht ist sehr groß"

Klauß widerspricht Ilzer

Rapids langes Warten: "Die Sehnsucht ist sehr groß"

Voller Fokus auf Mittwoch: Robert Klauß und Guido Burgstaller.

Voller Fokus auf Mittwoch: Robert Klauß und Guido Burgstaller. GEPA pictures

"Die Sehnsucht ist sehr groß." Am Ende der Abschlusspressekonferenz vor dem Cupfinale gegen Sturm Graz fasste Kapitän und Geburtstagskind Guido Burgstaller die Gemütslage beim SK Rapid treffend zusammen. Seit 2008 wartet der Traditionsverein aus der österreichischen Bundeshauptstadt bereits auf einen Titel, am Mittwoch (17 Uhr, LIVE! bei kicker) wollen die Grün-Weißen ihre 16-jährige Durststrecke endlich beenden. Trainer Robert Klauß sprach vor der Partie von seinem "bis dato größten Spiel".

ÖFB-Cupfinale

"Ich stand noch nie in einem Finale als Cheftrainer", erklärte Klauß, der als Co-Trainer von RB Leipzig in der Saison 2018/19 im DFB-Pokalfinale eine 0:3-Niederlage gegen Bayern München hinnehmen musste. Fünf Jahre später soll am Klagenfurter Wörthersee alles anders werden: "Dass ich gleich nach einem halben Jahr diese Chance bekomme, als Trainer einen Titel gewinnen zu können, macht mich stolz. Ich hoffe natürlich, dass ich am Ende zusammen mit der Mannschaft etwas zu feiern habe."

"Experiment" mit Querfeld und Cvetkovic?

Personell kann Klauß am Mittwoch fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Ismail Seydi wird aufgrund einer Knieverletzung definitiv ausfallen, Maximilian Hofmann ist fraglich. Lukas Grgic wird hingegen ebenso zur Verfügung stehen wie Leopold Querfeld und Nenad Cvetkovic, die gegen Sturm erstmals seit dem Kreuzbandriss des Serben wieder zusammen in der Innenverteidigung auflaufen könnten. Abstimmungsschwierigkeiten befürchtet Klauß nicht: "Leo ist es gewohnt, mit wechselnden Partnern zu spielen. Deswegen glaube ich nicht, dass es einen großen Einfluss haben wird."

Die kicker-Elf des 29. Spieltags

In den vergangenen beiden Spielen gegen den LASK (0:5) und Sturm Graz (1:3) erhielt Rapid gleich acht Gegentore. Damit wollte sich Klauß vor dem Endspiel jedoch nicht beschäftigen. "Es ist mir völlig egal. Auch wenn wir in den letzten drei Spielen 40 Gegentore kassiert hätten. Es geht jetzt nur um das Cupfinale." Diesen Eindruck vermittelt Rapid nicht erst seit Montag. Seit dem 3:0-Halbfinalerfolg über den DSV Leoben blieben die Hütteldorfer in fünf aufeinanderfolgenden Spielen ohne Sieg.

"Deren Fokus liegt einzig und allein auf dem Cupfinale", hatte Sturm-Trainer Christian Ilzer nach dem 2:2-Unentschieden bei Red Bull Salzburg zwischen den Zeilen Kritik an Rapids jüngsten Auftritten in der Meisterschaft durchklingen lassen. "Dafür haben sie nun auch super frische Spieler." Absichtlich habe man niemanden geschont, versicherte Klauß: "Wir haben Spieler nicht geschont, sondern wir haben Spieler nicht zur Verfügung gehabt, weil sie verletzt oder gesperrt waren."

Angespanntes Verhältnis der Trainer

Das Binnenverhältnis der beiden Trainer scheint seit den von Klauß erhobenen Spionage-Vorwürfen angespannt. Beim jüngsten 3:1-Auswärtserfolg der Grazer hatte der Sturm-Coach seinem Pendant den Handschlag verweigert. Auf eine "Retourkutsche" von Klauß muss sich Ilzer nicht einstellen. "Für mich gehört das dazu. (...) Ich habe kein Problem mit ihm", meinte der 39-jährige Deutsche.

Anders als Ilzer sieht Klauß seine Mannschaft als Außenseiter. "Es ist schon ganz eindeutig, wer die Favoritenrolle innehat. Das sind nicht wir", so der ehemalige Nürnberg-Coach. "Und trotzdem ist es genau ein Spiel, in dem man genau alles erreichen kann." Man könne "eigentlich die ganze Welt" erreichen, präzisierte Klauß. "Einen Cuptitel mit Rapid zu holen, ist das Größte."

Burgstaller denkt nicht über Karriereende nach

"Da geht nichts mehr drüber", pflichtete der 35-jährige Burgstaller seinem Cheftrainer bei. Mit einem Titel würde sich der Rapid-Kapitän seinen möglicherweise letzten großen Traum erfüllen. "Es würde alles zusammenpassen am Ende der Karriere." Über ein vorgezogenes Karriereende habe er sich diesmal keine Gedanken gemacht. Im Vorjahr hätte Burgstaller bei einem Cupsieg laut eigener Aussage möglicherweise einen Schlussstrich unter seine aktive Laufbahn gezogen, Sturm wusste dies durch einen 2:0-Erfolg zu verhindern.

War Rapid vor zwölf Monaten noch chancenlos, sieht Burgstaller das Team trotz des aktuellen Negativlaufs nun besser aufgestellt: "Ich glaube schon, dass wir viel stabiler sind in unserem Spiel." Eine gute Nachricht für alle Rapid-Fans, die sich am Mittwoch nach Klagenfurt aufmachen werden. Und dort vom Titelgewinn träumen. Stichwort Sehnsucht.

Nikolaus Fink

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