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Ramsebner-Ärger über Schiedsrichter: "Was der für eine Arroganz an den Tag gelegt hat, war außergewöhnlich"

Unverständnis beim SKN

Ramsebner-Ärger über Schiedsrichter: "Was der für eine Arroganz an den Tag gelegt hat, war außergewöhnlich"

Die Grazer feierten am Freitag einen 3:1-Auswärtserfolg.

Die Grazer feierten am Freitag einen 3:1-Auswärtserfolg. GEPA pictures

Der GAK ging gegen den SKN St. Pölten nach einer Viertelstunde durch Christian Lichtenberger in Führung. Kurz danach ließ Dario Tadic die Chance auf den Ausgleich per Elfmeter aus. Im Laufe der zweiten Halbzeit wurde der SKN immer stärker, Julian Keiblinger traf folgerichtig zum Ausgleich.

2. Liga - 9. Spieltag

Kurz danach kam es zum Aufreger des Abends. Nach einem Ramsebner-Kopfball schien nicht klar, ob der Ball bei der Abwehr von GAK-Torhüter Jakob Meierhofer schon hinter der Linie war, Schiedrsichter Alain Sadikovski zeigte aber kurz danach auf die Mittelauflage und die St. Pöltner feierten den Treffer zum 2:1. Aber nur kurz, denn nach weiterer Absprache mit seinem Linienrichter nahm Sadikovski den Treffer anschließend doch zurück und entschied auf Freistoß für die Grazer.

Verwirrung in St. Pölten

Nicht nur bei SKN-Coach Stephan Helm war die Verwunderung groß. "Es ist heute daran gescheitert, dass wir die Chancen, die wir hatten, nicht in Tore umwandeln konnten. Beziehungsweise hatten wir die Tore ja schon gemacht und sie wurden dann aus nicht nachvollziehbaren Gründen aberkannt", ärgerte sich der 40-Jährige nach dem Spiel und meinte weiter: "Er hat das Tor zuerst gegeben, das hat ja jeder im Stadion gesehen und dann aberkannt. Die Begründung habe ich nicht verstanden.“

SKN-Kapitän Christian Ramsebner, der bei der Szene im Mittelpunkt stand, erlebte am Freitagabend eine Achterbahnfahrt der Gefühle: "Wir spielen eine richtig gute erste Halbzeit, haben drei, vier Sitzer und machen es nicht und bekommen dann aus eineinhalb Chancen den 1:0-Rückstand. Dann kämpfen wir uns super zurück ins Spiel, machen den Ausgleich, gehen vermeintlich in Führung, das wird aberkannt und hinten hinaus verlierst du die Partie 3:1. Das ist sehr, sehr bitter, denn aufgrund des Spielverlaufs, denke ich, hätten wir uns zumindest einen Punkt verdient." Auf die Frage, wie der Schiedsrichter die Aktion beim vermeintlichen Führungstreffer kommentierte, meinte der Verteidiger: "Der Schiedsrichter hat gar nichts begründet. Keine einzige Aktion ist von ihm heute begründet worden. Was der für eine Arroganz heute an den Tag gelegt hat war außergewöhnlich."

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Auch bei SKN-Stürmer Tadic war die Enttäuschung nach dem Spiel groß. "Mir tut es brutal weh, dass ich die Mannschaft heute im Stich gelassen habe mit dem verschossenen Elfmeter, denn dann hätten wir vielleicht schon früher die zweite Luft bekommen. Nach dem Ausgleich hat dann nur mehr eine Mannschaft gespielt. Im Endeffekt kann man dem GAK nur gratulieren und wir können froh sein, dass noch 21 Runden zu spielen sind", so der 33-Jährige, der Schiedsrichter Sadikovski bei der strittigen Szene aber den Rücken stärkte: "Ich habe eigentlich gleich gewusst, dass das wahrscheinlich kein Tor ist, weil ich relativ nah dran gestanden bin und ich gleich gesehen habe, dass das ein Foul, ein gestrecktes Bein, war. Aber ich habe gehofft, dass der Schiri es vielleicht nicht sieht."

GAK im Flow

Beim Tabellenführer aus Graz ist die Brust nach dem Sieg im Top-Duell gegen den Titelrivalen jedenfalls groß. Trainer Gernot Messner kennt die Väter des Erfolgs: "Das ist ja nicht nur meine Arbeit, sondern die von der Mannschaft, von meinen Co-Trainern, vom Didi (Anm: Sportdirektor Dieter Elsneg) - im Endeffekt haben wir vor eineinhalb Jahren gestartet und jedes halbe Jahr haben wir einen Schritt nach vorne gemacht."

Auch der Torschütze zum 3:1-Endstand, Jan Stefanon, schlug nach dem Spiel in eine ähnliche Kerbe und forderte von seiner Mannschaft, den Fokus hoch zu halten: "Es kommt alles von harter Arbeit und wir müssen einfach immer weitermachen und dürfen den Faden nicht verlieren, denn sonst kann man uns stoppen. Aber wenn wir so weitermachen, habe ich ein gutes Gefühl für die weitere Saison."

Der GAK liegt somit acht Punkte vor dem SKN und Bregenz auf Platz eins, von neun Ligaspielen konnte man gleich acht gewinnen. Am kommenden Spieltag treffen die Grazer auf den nächsten Verfolger Schwarz-Weiß Bregenz.

Raphael Greiml