Das Selbstbewusstsein der Hausherren war im Estadio do Dragao von der ersten Sekunde an zu spüren. Portugal, gemeinsam mit Frankreich das einzige vor diesem Spieltag noch punktverlustfreie Team der EM-Qualifikation, war angetreten, um das Endrunden-Ticket zu lösen. Mit im Gepäck hatte die Seleçao dabei Altstar und Kapitän Cristiano Ronaldo, den Roberto Martinez beim 9:0-Kantersieg gegen Luxemburg noch hatte ersetzen müssen.
Früher Chancenwucher fast bestraft
Selbstredend stand der Al-Nassr-Stürmer im Dauerregen Portos auch sofort im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Bernardo Silva ließ er die Führung ebenso aus (7.) wie Bruno Fernandes und Rafael Leao (14.) - weshalb es im Gegenzug fast 1:0 für die Gäste hieß. Diogo Costa verhinderte das Eigentor Antonio Silvas jedoch durch einen sensationellen Reflex, mit dem er die Kugel an die Latte lenkte (15.).
Kurz darauf durften die dominanten Gastgeber dann aber jubeln. Goncalo Ramos überwand den in dieser Szene nicht optimal agierenden Dubravka per Kopf (18.), der seine Mannschaft im weiteren Verlauf der Partie gleich mehrfach im Spiel hielt. Gegen Bruno Fernandes (26.), Goncalo Ramos (37.) und Bernardo Silva (39.) war der Routinier alleine vor der Pause jeweils zur Stelle.
CR7 vom Punkt eiskalt
Neben dem Schlussmann Newcastles war es allerdings in zwei Szenen auch das fehlende Quäntchen Glück, das weitere portugiesische Treffer verhinderte. Cristiano Ronaldo setzte den Abstauber nach Bernardo Silvas erwähntem Abschluss knapp daneben, Goncalo Ramos platzierte einen weiteren Versuch an den Pfosten (43.). Dass Portugal dennoch mit einem für die Slowakei mehr als schmeichelhaften 2:0 in die Pause ging, war einem Handelfmeter zuzuschreiben, den CR7 bereits nach einer knappen halben Stunde souverän verwandelt hatte (29.).
Nach Wiederanpfiff schaltete die Seleçao einen Gang zurück. Die Slowakei, bei denen mit HSV-Taktgeber Benes nach Starter Pekarik (Hertha BSC) nun ein zweiter Legionär aus Deutschland mitwirkte, schlug daraus jedoch zunächst kein Kapital. Stattdessen sollte die Witterung im Fokus stehen, da der nochmal deutlich stärkere Regen den Platz in Porto hier und da nahe an den Rand der Unbespielbarkeit brachte.
Lobotkas Traumtor reicht nicht mehr
So kam es im zweiten Durchgang zu einer zähen Angelegenheit, in dem die Gäste mit dem nötigen Fortune doch noch verkürzen sollten. Hanckos Distanzschuss wurde von Antonio Silva unhaltbar abgefälscht (69.) und leitete eine wieder lebendigere Schlussphase ein. In dieser antworteten die Hausherren umgehend durch Cristiano Ronaldos zweites Tor, das den Slowaken vermeintlich endgültig den Stecker ziehen sollte (72.).
Doch es kam anders, da ein weiterer Distanzkracher, diesmal der Marke Traumtor, ein zweites Mal verkürzte. Lobotkas Strahl ließ Diogo Costa keine Chance (80.), es wurde nochmal richtig spannend - zumindest in Sachen Ergebnis. Allerdings brachten die Gäste keine weitere Tormöglichkeit mehr zustande. Stattdessen gebührten Dubravka die letzten Highlights der Partie, der Schlussmann zeichnete sich nochmal gegen Joao Felix und Diogo Jota aus (90.+1), dem er direkt noch ein zweites Mal im Weg stand (90.+2).
Das somit bereits für die EM-Endrunde qualifizierte Portugal kann es am Montagabend (20.45 Uhr) gegen Bosnien-Herzegowina nun ruhiger angehen lassen. Ganz anders ist die Situation bei der Slowakei im Parallelspiel gegen Luxemburg. Denn der auf Rang drei liegende Gegner hat berechtigte Hoffnungen auf die erfolgreiche Qualifikation und im direkten Duell die Chance, sich an den Slowaken vorbeizuschieben.