Beim WM-Auftakt von Portugal richteten sich die Augen auf Cristiano Ronaldo, der zuletzt Abseits des Platzes durch sein aufsehenerregendes Interview und der daraus resultierenden Trennung von Manchester United für Schlagzeilen sorgte.
Gegen sehr defensiv ausgerichtete Ghanaer, bei denen in der Startelf nur Ayew über WM-Erfahrung verfügte, stand der 37-Jährige in der Anfangsphase auch auf dem Feld im Mittelpunkt. Allerdings nahm er den Ball ein wenig unsauber mit und scheiterte aus diesem Grund im Eins-gegen-eins am herauseilenden Ati Zigi (10.). Erfolgreicher war er kurze Zeit später nach einer schnell ausgeführten Ecke per Kopf auch nicht (13.).
Portugal fehlt die Zielstrebigkeit
Das blieben aber für lange Zeit die Highlights, weil Portugal zwar die Kugel ansehnlich durch die eigenen Reihen zirkulieren ließ, aber dabei die Zielstrebigkeit vermissen ließ.
Gruppe H - 1. Spieltag
Dann brachte CR7 den Ball aber plötzlich im Netz unter: Cristiano Ronaldo drückte Djiku weg und schloss in die lange Ecke ab (31.) - Schiedsrichter Ismail Elfath hatte den minimalen Kontakt aber zuvor bereits abgepfiffen, sodass der leichte Stoß nicht mehr vom VAR überprüft werden konnte (31.). Da die Westafrikaner in der Offensive gar nicht stattfanden (kein einziger Torschuss in Durchgang eins), ging es folgerichtig torlos in die Kabinen.
Nach dem Wiederanpfiff wurden die Black Stars etwas mutiger und verzeichneten prompt einen Abschluss. Kudus ließ Ruben Neves stehen, lief durchs Zentrum, verzog aber aus der Distanz knapp (55.).
CR7 trifft vom Punkt und stellt neuen Rekord auf
Anschließend rückte Elfath in den Mittelpunkt. Erst zeigte der Referee nach einem Kopfschieber von Seidu gegen Joao Felix dem kurz zuvor mit Gelb verwarnten Außenverteidiger keine weitere Gelbe Karte (59.), dann pfiff er einen strittigen Elfmeter für die Seleção: CR7 ging nach einem leichten Körperkontakt mit Salisu zu Boden und krönte sich im Anschluss vom Punkt zum ersten Spieler, der bei fünf WM-Endrunden traf (65.).
Lange hielt die Führung aber nicht, weil Ruben Dias einen verunglückten Steilpass durchlaufen ließ, Kudus stark nachsetzte und im Zentrum Ayew bediente, der einschob (73.). Portugal war nun gefordert - und lieferte auch, vor allem dank Bruno Fernandes. Der Mittelfeldspieler setzte erst Joao Felix mit einem Steilpass in Szene, der zur erneuten Führung traf (78.), zwei Minuten später bediente der Akteur von ManUnited den kurz zuvor eingewechselten Rafael Leao, der mit seinem ersten Kontakt das 3:1 (80.) erzielte.
Diogo Costa bei der letzten Aktion des Spiels im Glück
Portugal hatte die Partie im Griff - das sah auch Nationalcoach Fernando Santos so und nahm Joao Felix, Cristiano Ronaldo und Bernardo Silva kurz vor dem Ende vom Feld (88.). Das Trio hatte gerade erst auf der Bank Platz genommen, als Bukari mit dem Anschlusstreffer nochmal für Spannung sorgte - der Joker jubelte übrigens in CR7-Manier (89.). Obwohl Ghana in der neunminütigen Nachspielzeit alles riskierte (unter anderem kam Freiburgs Kyereh), blieb es beim 3:2, weil Williams bei der letzten Aktion des Spiels zwar von Diogo Costa den Ball klaute, aber nicht entscheidend zum Abschluss kam (90.+9.).
Durch das torlose Remis zwischen Südkorea und Uruguay können die Iberer bereits am Montag mit einem Sieg gegen La Celeste das Achtelfinal-Ticket buchen (20 Uhr). Zuvor trifft Ghana auf Südkorea (14 Uhr).