Bereits der Blick auf den Spielberichtsbogen sorgte vor dem K.-o.-Duell für einen Paukenschlag: Lena Oberdorf, deren Einsatz wegen einer "Verstauchung am rechten Knie" eigentlich ausgeschlossen worden war, stand plötzlich in der Startelf. Wolfsburg-Coach Tommy Stroot brachte gegenüber dem 5:0 gegen Turbine Potsdam lediglich Popp und Pajor für Jonsdottir und Waßmuth (beide Bank).
PSG-Trainer Gerard Precheur tauschte im Vergleich zum 4:0 gegen Stade Reims Li und Martens aus, sie wurden durch Karchaoui und Hamraoui ersetzt.
Women's Champions League, Viertelfinale
Ein wirklicher Favorit war vor dem Spiel nicht auszumachen, dennoch begann PSG dominant. Allen voran Torjägerin Diani wirbelte in der Angangsphase ordentlich. Die gefährlichste Torannäherung hatten aber die Wölfinnen, die von einem Fehlpass von Torhüterin Bouhaddi profitierten, de Almeida blockte aber Pajor im letzten Moment (11.).
Frohms pariert gegen Ex-Wölfin
Danach arbeiteten sich die Niedersachsen besser in die Begegnung, beide Mannschaften taten sich aber im Kreieren von Chancen enorm schwer. Nach etwas mehr als einer halben Stunde setzte sich die schnelle Karchaoui auf ihrer linken Seite durch und bediente Bachmann, die Ex-Wolfsburgerin scheiterte aber aus spitzem Winkel an der Fußabwehr Frohms' (32.).
Es sollte der einzige nennenswerte Abschluss im gesamten ersten Durchgang bleiben, sowohl PSG als auch der VfL scheuten in den ersten 45 Minuten das Risiko.
Der zweite Durchgang brachte dann mehr Action, das lag einmal mehr vor allem am VAR: Erst entschied die Schiedsrichterin Rebecca Welch auf Elfmeter PSG nach Foul von Hegering, nahm diesen nach Ansicht der Bilder aber zurück (56.), auf der Gegenseite zeigte sie nach einer Ecke und der erneuten Ansicht der Bilder auf den Punkt - de Almeida war mit der Hand dran und sah dafür auch noch die Ampelkarte (61.).
Janssen souverän - VfL in Überzahl auf Sicherheit aus
Janssen nahm sich der Sache an und brachte die Wolfsburgerinnen in Front (62.), die in der Folge über eine halbe Stunde in Überzahl spielten.
Beide Mannschaften wussten aber nicht so recht, was sie mit der Ausgangslage und dem Ergebnis anfangen sollten. Wolfsburg blieb trotz der numerischen Überlegenheit recht passiv, Stroot brachte mit Brand und Jonsdottir noch einmal Tempo auf den Rasen.
Doch so richtig half das nicht, die Niedersachsen konzentrierten sich lieber auf die Abwehrarbeit, taten das aber souverän. Die Folge: Vor den Toren passierte wieder nichts mehr und der VfL fuhr einen 1:0-Sieg ein, der die Tür in Richtung Halbfinale öffnete.
Die Wolfsburgerinnen sind am Samstag (17.55 Uhr) im Topspiel der Bundesliga beim FC Bayern, der womöglich in der Vorschlussrunde der Königsklasse warten könnte, gefordert. Paris gastiert am gleichen Tag in Montpellier. Das Rückspiel in Wolfsburg steigt dann bereits am nächsten Donnerstag (18.45 Uhr).