In seinem ersten Ligaspiel als Trainer von Paris St. Germain verzichtete Thomas Tuchel sowohl auf Julian Draxler als auch auf Kevin Trapp, die beide mit der Bank vorliebnehmen mussten. Neuzugang Buffon stand zwischen den Pfosten, Superstar Neymar agierte im Sturmzentrum.
Spielerisch zeigte sich sehr schnell ein Klassenunterschied. Caen igelte sich vom Anpfiff weg in der eigenen Hälfte ein und hoffte auf den einen oder anderen Konter. Paris kam naturgemäß zu klaren Spielvorteilen, benötigte aber einen dicken Bock des gegnerischen Schlussmanns, um in Führung zu gehen: Samba spielte den Ball direkt in die Füße von Nkunku, der schnell schaltete und Neymar auf die Reise schickt. Der Brasilianer ließ sich nicht lange bitten und traf sicher zum 1:0 (10.).
In der Folge ließen es die Pariser etwas ruhiger angehen, spielten nicht mit letzter Konsequenz. Beinahe wären sie dafür bestraft worden, doch Buffon hielt seinen Kasten mit einer guten Parade gegen Tchokounte sauber (19.). Es war durchaus erkennbar, dass Automatismen noch nicht greifen. PSG glänzte mit viel Ballbesitz, vertikales Spiel war jedoch selten zu sehen. Nicht so in der 35. Minute, in der der Meister mal aufs Gaspedal drückte und schnell über Di Maria nach vorne kam. Der Argentinier bediente Rabiot - 2:0.
Buffon zeigt seine Klasse - Draxler eingewechselt
Das war dann auch der Halbzeitstand, auch weil Buffon seine Klasse ein zweites Mal zeigte. Gegen den eigenen Mann - Thiago Silva hatte unfreiwillig aufs eigene Tor geköpft - parierte der Italiener bärenstark (44.). Unter dem Strich war die klare Pausenführung verdient: Paris hatte seine Chancen genutzt, war insgesamt die bessere Mannschaft, glänzte dabei aber nicht. Das war allerdings auch nicht nötig.
Und auch nach dem Seitenwechsel änderte sich am Geschehen auf dem Rasen wenig. Paris verwaltete gegen einen teils überforderten Gegner, dem einfach die Mittel fehlten, um den Meister ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Hinzu kam noch Pech, wie in der 52. Minute, als Peeters einen direkten Freistoß an den linken Pfosten setzte.
Weil auf der anderen Seite die Pariser, bei denen Draxler in der 70. Minute noch zu einem Joker-Einsatz kam, ebenfalls zunächst keinen weiteren Treffer zustande brachten, sprach viel für ein 2:0. Doch dann erlaubte sich Samba den nächsten Patzer, als er viel zu lange zögerte und den Ball im eigenen Fünfer an den eingewechselten Weah verlor. Der Sohn von Klub-Legende George Weah bedankte sich und lenkte das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen (89.).