Chelsea-Coach Frank Lampard musste lediglich auf Kanté verzichten, der sich beim 3:0-Sieg gegen Watford eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte und bei Crystal Palace von Gilmour ersetzt wurde.
Die Blues fanden nach kurzen Startschwierigkeiten - Schlussmann Kepa hatte nach einem unsauberem Abschlag Glück, dass McArthur aus großer Distanz die Präzision fehlte - deutlich besser ins Spiel und gingen mit der ersten Offensivaktion auf kuriose Art und Weise in Führung. Willian wurde auf der rechten Seite von James auf die Reise geschickt - und hatte plötzlich ungewöhnlich viel Platz. Grund dafür: Sein Gegenspieler Cahill war beim Sprint falsch aufgekommen und ging ohne Fremdeinwirkung plötzlich zu Boden. Willian zog daraufhin entlang der Linie zum Kasten von Guaita und bediente Giroud, der aus kurzer Distanz problemlos die 1:0-Führung markierte (6.). Wenig später offenbarte sich Zouma bei einem Eckball die Chance zu erhöhen, doch der Innenverteidiger setzte den Kopfball knapp am Gehäuse vorbei (10.).
Pulisic mit Wucht und Präzision
Chelsea hatte die deutlich größeren Spielanteile im ersten Durchgang (64 Prozent Ballbesitz), machte anfangs aber nicht allzu viel daraus. Nach rund 20-minütiger Leerlaufphase zappelte das Spielgerät dann zum zweiten Mal im Netz der Gastgeber: Ex-Dortmunder Pulisic hatte aus leicht abgelegener Position mit einem strammen wie präzisen Schuss in die kurze Ecke vollendet und auf 2:0 gestellt (27.). Fünf Minuten darauf verhinderte Guaita mit einer genialen Parade gegen Willian, der mit einem halbhohen Schuss die linke Ecke anvisiert hatte, den Drei-Tore-Rückstand und die damit verbundene Vorentscheidung.
Zaha macht den Pulisic - und bringt Chelsea aus dem Konzept
Crystal Palace fehlten über weite Strecken die Ideen in der Offensive, vielversprechende Möglichkeiten verbuchten die Adler nicht wirklich. In der 34. Minute versuchten es die Eagles nach einem Ballgewinn nahe der Mittellinie deshalb mit dem Vorschlaghammer - und wurden dafür belohnt: Zaha hämmerte das Spielgerät aus weit über 20 Metern unter die Latte und brachte die Hausherren wieder auf einen Treffer heran. Nach dem 1:2 wirkte Chelsea etwas durch den Wind, brachte keinen wirklich gefährlichen Abschluss mehr zustande. Somit ging es für die Gastgeber mit einem Ein-Tor-Defizit in den zweiten Durchgang.
Benteke kontert Chelseas Joker-Koproduktion
Nach dem Wiederanpfiff wirkten die Rollen vertauscht, Crystal Palace hatte anfangs deutlich mehr Ballbesitz - wusste jedoch nicht viel damit anzufangen. Auch Chelseas Offensive brachte - außer einem gefährlichen Giroud-Kopfball (54.) - zunächst nicht viel zustande. In der 71. Minute verschlechterte sich dann aber die Ausgangssituation für ein Comeback der Hausherren: Abraham vollendete nach Vorarbeit von Loftus-Cheek mit einem strammen Schuss an den linken Pfosten, von wo die Kugel hinter die Linie sprang - 3:1. Allerdings hatten die Adler prompt die richtige Antwort parat, stellten wenige Augenblicke später durch den Treffer von Benteke erneut den Anschluss her (72.).
Somit war in der Schlussphase noch alles drin für Crystal Palace - und die Hausherren drehten dementsprechend auf. Chelsea hatte Glück, dass Danns Kopfball kurz vor dem Abpfiff nur ans Aluminium knallte (90.+5) und durfte aus diesem Grund einen knappen Sieg im Londoner Derby feiern.