VfL-Coach Maik Walpurgis tauschte sein Startpersonal gegenüber der 1:3-Pleite in Erfurt auf vier Positionen: Neumann (Einriss im linken Schultergelenk), Ornatelli, Feldhahn (Rote Karte) und Blum rückten heraus - Stadel, Zenga, Hohnstedt und Spann kamen herein. Münsters Trainer Ralf Loose änderte dagegen nur einmal: In Bezug zum 0:0 gegen Regensburg blieb Kara nur die Bank, während der Ex-Osnabrücker Manno seine Chance erhielt. Übrigens war bei den Preußen noch ein weiterer Ex-Osnabrücker unterwegs: Piossek.
Verspäteter Start in Osnabrück
"Für die Fans ist es das Spiel des Jahres", äußerte sich Münsters Sportvorstand Carsten Gockel im Vorfeld des Derbys. Doch auch für die SCP-Spieler hatte dieses Spiel einen ersten Endspielcharakter, da der letzte Dreier des SCP schon lange Zeit zurücklag (am 1. Spieltag ein 3:0 gegen Wacker Burghausen). Die Partie selbst begann aufgrund der Verkehrssituation rund um die Bremer Brücke eine Viertelstunde später und mit viel Nervosität der beiden Teams. Die Preußen pressten etwas offensiver als noch im letzten Spiel, der VfL erarbeitete sich jedoch die erste Gelegenheit durch Spann. Sein Schuss fand allerdings nicht den Weg ins Tor (17.). Zwei Minuten später verzeichneten die Münsteraner ihre erste Gelegenheit: Scherder kam nach einer Ecke an das Spielgerät, bugsierte es jedoch knapp vorbei. Noch einmal zwei Zeigerumdrehungen später setzte Nagy zum Schuss an, der aber auch vorbeistrich. Die Partie war damit auch chancentechnisch eröffnet.
Das fehlende Element, ein Tor, sollte auch nicht mehr lange vermisst werden. Taylor erlief einen langen Ball, wurde jäh von VfL-Torhüter Heuer Fernandes im Strafraum gestoppt. Den fälligen Elfmeter brachte Grote im Tornetz unter (28.). Eine Minute später hatte Manno das 2:0 auf dem Fuß, Torhüter Alomerovic zeigte sich jedoch gedankenschnell. Die Niedersachsen versuchten die Partie mit ihren spielerischen Mitteln zu lenken, was sich allerdings in dieser Phase nicht in Chancen ummünzen ließ. Mehr als einen ungenauen Grimaldi-Schussversuch aus der Distanz bekamen die Lila-Weißen vor dem Halbzeitpfiff jedoch nicht mehr hin (45.).
Vorschau & Tabelle
Piossek hat gegen die Ex-Kollegen die Entscheidung auf dem Fuß
Loose schickte sein Team mit der Marschroute des ersten Durchgangs aus den Katakomben: druckvoll auf die VfL-Defensive zu schieben. Doch auch die Niedersachsen versuchten ihrerseits, die Preußen in die eigene Hälfte zu verbannen. Was der Walpurgis-Elf aber weiterhin fehlte: der letzte Pass, um sich die Ausgleichschance zu erarbeiten. So eröffnete Piossek den Reigen der Möglichkeiten und zielte im direkten Duell gegen Torhüter Heuer Fernandes nur knapp am Pfosten vorbei (58.). In den Folgeminuten nahm sich die Begegnung noch einmal eine kleine Pause: die Münsteraner bereiteten sich hier auf den finalen Konter vor, während die Hausherren sich für die bedingungslose Schlussoffensive wappneten.
Grimaldis nächster Streich
Und die Angriffslanzen wurden erfolgreich angespitzt, da Grimaldi nach einer Flanke eiskalt per Kopf zustach und den Preußen den Traum vom ersten Dreier seit dem 1. Spieltag vernichtete (68.). Der VfL-Stürmer erhöhte seine Bilanz dadurch auf sieben Treffer in neun Partien. Münsters Taylor hatte kurz darauf die erneute Führung der Gäste auf dem Fuß - im Eins-gegen-Eins siegte allerdings Torwart Heuer Fernandes (71.). Den nächsten torannähernden Distanzversuch der Osnabrücker gab Merkens ab (80.). Die letzten Minuten fanden ohne Großchance statt. Der SCP klettert mit dem Zähler immerhin über den Abstiegsstrich, während die Niedersachsen im Verfolgerfeld festhängen.
Osnabrück empfängt am Samstag (14 Uhr) Wehen Wiesbaden, Münster gastiert am Sonntag (14 Uhr) beim Chemnitzer FC.