Osnabrücks Trainer Uwe Fuchs nahm gegenüber dem 1:0 Sieg zum Drittliga-Auftakt in Darmstadt eine Veränderung in der Startelf vor: Der neue Kapitän Costa durfte von Beginn an ran, obwohl er wegen eines im Training erlittenen Handbruchs nur mit einer Manschette auflaufen konnte. Porcello musste dafür seinen Platz räumen.
Löwen-Coach Reiner Maurer setzte nach dem 2:1 Sieg gegen den Karlsruher SC auf exakt die gleiche Startformation.
Eine Abtastphase gönnten sich die Akteure nicht, es ging mit Vollgas in einen packenden Pokalabend. Der Drittligist zeigte gleich in der Anfangsminute, dass er mitspielen wollte und konnte: Mit einem Antritt auf links riss Glockner die Gäste-Abwehr auf. Den Pass in den Rückraum schob Stahl ungelenk zurück in die Gefahrenzone, so dass Gardawski per Querpass Wegkamp bedienen konnte. Der 18-jährige Stoßstürmer blieb cool und vollstreckte eiskalt (1.).
Nur langsam kamen die Löwen besser in die Partie, nutzten aber ihre erste gefährliche Torannäherung konsequent. Nach einem Ballgewinn an der Außenlinie wurde Volland schnell im Strafraum eingesetzt. Mauersberger wollte klären, brachte aber Volland zu Fall – Strafstoß! Lauth verwandelte sicher zum 1:1 (11.).
Der Treffer markierte den Auftakt zur besten Phase der Münchner im ersten Durchgang. Mehr als einige Ecken und ein geblockter Aigner-Schuss aus kurzer Distanz (13.) sprangen dabei allerdings nicht heraus. Osnabrück schüttelte den Schock des schnellen Ausgleichs ab und dominierte in der Folge vor allem auch spielerisch. Immer wieder kombinierte der VfL gut und kam zu gefährlichen Abschlüssen durch Kampl (23., 34.) und Hansen (29.), die Kiraly jeweils entschärfte.
DFB-Pokal
Machtlos war der Schlussmann aber in der 34. Minute: Kampl brachte eine Ecke hoch herein, Mauersberger hatte das beste Timing und machte mit einem platzierten Kopfball neben den langen Pfosten das 2:1 und sein Elfmeterfoul wieder wett.
Mit Rukavina für den Gelb-Rot-gefährdeten Malura kam 1860 aus der Kabine - und mit wesentlich mehr Schwung. Die Maurer-Schützlinge setzten den klassentieferen Gegner nun unter Druck und kamen zum schnellen Ausgleich: Volland setzte das Leder vom halblinken Strafraumrand platziert, aber nicht hart neben den kurzen Pfosten. VfL-Keeper Riemann sah dabei nicht gut aus (47.).
Nach rund einer Stunde kämpften sich die Hausherren wieder zurück in die Partie und gestalteten sie annähernd ausgeglichen. Die besseren Möglichkeiten hatten jedoch die Sechziger: Lauth schoss zunächst Riedel an und jagte später die Kugel weit drüber (70., 89.), Aigner köpfte genau auf Riemann (79.). Der entscheidende Schlag gelang aber keinem Team, so dass es in die Verlängerung ging.
Matchwinner und Pokal-Lebensversicherung: Löwen-Kapitän Benjamin Lauth. picture-alliance
In der Extra-Zeit stellten die Oberbayern das klar frischere Team. Unaufgeregt warteten die Löwen auf ihre Chancen – und die sollten sich bieten. In der ersten Hälfte der Verlängerung zielte Lauth noch zu ungenau (96.), nach gut 106 Minuten machte es der Löwen-Kapitän besser: Eine flache Hereingabe von Aigner lenkte er am kurzen Pfosten mit dem langen Bein zum 3:2 unter die Latte.
Die Osnabrücker mobilisierten die letzten Kräfte, kamen aber zu keinen klaren Einschussmöglichkeiten mehr. So musste das Fuchs-Team das Feld als Verlierer verlassen, konnten dies aber erhobenen Hauptes tun.
Bereits am kommenden Dienstag geht es für den VfL Osnabrück in der dritten Liga weiter. Die Lila-Weißen empfangen Arminia Bielefeld zum Nachbarschaftsderby. 1860 München tritt nächste Woche Samstag bei Energie Cottbus an.