Was für eine Schlussphase im Ullevaal Stadion in Oslo: Alles sah nach der ersten EM-Quali-Niederlage für Schottland aus, doch die "Bravehearts" gaben trotz Rückstand nicht auf und drehten das Spiel kurz vor dem Ende. Doch der Reihe nach.
Norwegen agierte mit der vollen Kapelle, neben Dortmunds Ryerson und Kapitän Ödegaard vom FC Arsenal stand auch Champions-League-Sieger Haaland in der Startelf. Der City-Angreifer war jedoch lange Zeit abgemeldet, Schottlands Fünferkette in der Defensive ließ kaum gefährliche Abschlüsse zu. Lediglich Sörloth sorgte mit einem Kopfball aus kurzer Distanz für Gefahr im ersten Durchgang (14.).
Haaland trifft vom Punkt
Auch nach Wiederanpfiff taten sich die spielerisch überlegenen Hausherren schwer, eine Lücke in der Gäste-Defensive zu finden. Haaland war weiterhin abgemeldet - zumindest eine Stunde lang. Nach einer Flanke von Sörloth wurde der ehemalige Dortmunder von Porteous im Strafraum zu Fall gebracht. Den folgenden Strafstoß verwandelte Haaland sicher ins linke Eck zum 1:0 (61.).
Schottland musste nun mehr investieren, fand im Angriff aber keine Mittel, um gefährlich zu werden. Auf der anderen Seite hätten Sörloth und Berge beinahe die Führung ausgebaut (70., 71.). Da Norwegen es aber verpasste, das 2:0 nachzulegen, blieb es bis zum Ende spannend.
Doppelschlag schockt Norwegen
Nach vielen Wechseln auf beiden Seiten zog Schottland das Tempo in den letzten Minuten nochmal an - und kam etwas glücklich zum Ausgleich: Östigard und Strandberg waren sich nicht einig, Dykes bedankte sich und spitzelte den Ball über die Linie (87.). Ein Schock für Norwegen, das innerhalb von 104 Sekunden das Spiel völlig aus der Hand gab. Nach Vorlage von McGinn und Dykes zog der eingewechselte McLean im Strafraum überlegt ab und traf präzise ins rechte Eck (89.).
Die mitgereisten schottischen Fans flippten völlig aus, während Norwegen in der sechsminütigen Nachspielzeit vergeblich versuchte, wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen. So steht das Team von Stale Solbakken nach drei Quali-Spielen in Gruppe A weiterhin mit nur einem Zähler da. Schottland hingegen feierte den dritten Sieg und grüßt vor Spanien, das ein Spiel weniger hat, mit sechs Punkten Vorsprung von der Spitze.