Nach dem glücklichen 2:1-Sieg über Italien konnte Favorit Frankreich den Einzug in die K.-o.-Runde beinahe schon klarmachen - während den Norwegern nach dem 1:2 zum Auftakt gegen die Schweiz fast schon das Aus drohte.
Entsprechend entspannt begannen die Franzosen die Partie, in der sie vom Außenseiter teilweise schon früh gestört wurden. An sauberen Spielaufbau war auch wegen französischer Trägheit kaum zu denken, und auch wenn Frankreich mal höher schob, stand Norwegen sicher. Chotard wählte daher das Stilmittel Fernschuss - es fehlte ein Stück (17.).
Frankreichs Defensive hält
In Ansätzen präsentierte Norwegen um den quirligen Bobb das bessere und schärfere Angriffsspiel. Doch die Skandinavier konnten das nicht in wirkliche Chancen umsetzen, unter anderem weil Leipzigs Simakan mit dem Arm ein Zuspiel hinter die letzte Kette verhinderte (6.). Auch verpuffte ein gut gedachter Trickpass von Nusa im Strafraum (27.). So beendete Norwegen, das mit dem und gegen den Ball viel auf seine Physis setzte, die erste Spielhälfte ohne eigenen Abschluss.
Bei behäbig auftretenden Franzosen, im Vergleich zum ersten Spiel ordentlich durcheinandergewürfelt, war nach dem Seitenwechsel mehr Dynamik zu erkennen. Sie spielten ihre spielerische Überlegenheit aus, Norwegen musste mehr und mehr hinterherlaufen. Nach einem hohen Ballgewinn brach Adli dann links durch, in der Mitte schob Olise zur verdienten Führung ein (56.).
Parallelspiel in der Gruppe D
Nach dem Tor wechselten die Franzosen - mit Cherki oder Gouiri eine ganze Menge Qualität ein. Der Favorit blieb am Drücker, das Wehren der Norweger nur überschaubar erfolgreich. Stattdessen lag das 2:0 in der Luft, das Olise - der sich im Duell mit Keeper Klaesson verletzte (64.) - und Gouiri (69.) auf dem Fuß hatten.
Großchance in der Nachspielzeit
Die beste norwegische Gelegenheit aus aussichtsreicher Strafraumposition vergab Linksverteidiger Hjelde relativ kläglich (66.), Mittelstürmer Botheim hätte mehr aus seinem Kopfball machen können (74.). Noch in der Nachspielzeit war der Ausgleich möglich, doch der Schuss von Joker Ceide wurde noch geblockt (90.+3).
Durch den glanzlosen, unterm Strich aber doch recht verdienten Sieg, haben die Franzosen das Tor zum Viertelfinale weit aufgestoßen. Dass Norwegen durch dieses laufen wird, dürfte nach der zweiten Niederlage wohl nur noch theoretisch möglich sein.
Norwegen bestreitet am Mittwochabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) das letzte Vorrunden-Spiel gegen Italien. Frankreich misst sich zur selben Zeit mit der Schweiz.