Europameisterschaft

Dänemark steht im Halbfinale der Handball-EM

Starke erste Halbzeit sichert Erfolg gegen Norwegen

Dänemark steht im Halbfinale der Handball-EM

Emil Nielsen machte erneut ein starkes Spiel.

Emil Nielsen machte erneut ein starkes Spiel. picture alliance/dpa

Aus Hamburg berichten Julia Nikoleit und Anna Kakalick

Norwegen konnte das Spiel gegen Dänemark nur in der Anfangsphase offen halten (3:3, 6.), dann übernahm der Weltmeister die Kontrolle. Mit Keeper Emil Nilsen als Rückhalt, der alleine im ersten Durchgang zwei Siebenmeter parierte und zeitweise auf eine Quote von über 50 Prozent kam, setzte sich der Gruppenerste der zweiten Hauptrundengruppe nach und nach ab.

Mit einem wunderschönen Gegenstoß traf Mathias Gidsel nach einer Parade von Nielsen zum 7:4 (13.), Emil Jakobsen ließ nach einem weiteren Ballgewinn den nächsten Treffer folgen. Jonas Wille zog die Auszeit, doch seine Mannschaft war Dänemark in diesen ersten 30 Minuten nicht gewachsen. Die kompakte Defensive der Dänen zwang die Norweger in lange Angriffe, der Ball kam jedoch nicht ins Laufen und es blieb viel Stückwerk. Auch die personelle Rotation am Kreis, im Rückraum und im Tor blieb ergebnislos.

Der Auftritt von Dänemark wirkte zeitweise hingegen spielerisch leicht - auch, weil viele einfache Tore dabei waren. Magnus Saugstrup traf erst nach einem Steal und legte dann das 12:5 (20.) nach, Simon Pytlick erhöhte auf 14:6 (22.). Die dänischen Anhänger, welche die Arena in ihrer Hand hatten, feierten ihr Team - und besonders Keeper Nielsen, der sich mit Applaus für die Sprechchöre bedankte.

Trotz des Vorsprungs forderte Nikolaj Jacobsen volle Konzentration und griff nach zwei schnellen Gegentreffern sofort zur Auszeit. Seine Mannschaft behauptete den Vorsprung und ging nach einem 16:8 (26.) mit einem 18:11-Vorsprung in die Pause. Allerdings verzichtete Jacobsen erneut darauf, Gidsel und Pytlick angesichts der Führung zu schonen - ihre Atempausen waren das Verteidigen auf den Außenpositionen.

Norwegen wird im zweiten Durchgang stärker

Nach Wiederanpfiff kam Norwegen wie verwandelt aus der Kabine und erzwang mit einem 4:1-Lauf eine frühe dänische Auszeit: Angesichts von mehreren Ballverlusten und dem 19:15 (35.) durch Alexandre Blonz drückte Jacobsen den Buzzer. Rasmus Lauge kam für Mads Mensah zurück in die Partie, ansonsten blieb die Aufstellung identisch.

Obwohl der Rückstand Bestand hatte, präsentierte Norwegen sich jetzt völlig anders und hielt auch in der Abwehr gegen. Nach einem Stürmerfoul der Dänen hatte Magnus Gullerud die Chance, seine Mannschaft weiter heranzubringen, doch Nielsen parierte. Der Weltmeister hatte sich nun wieder gefangen und bestrafte wiederum jeden Fehler der Norweger. Nach dem 23:16 (42.) durch Simon Hald nahm Wille die Auszeit.

Seine Mannschaft bemühte sich und hatte in Torbjörn Bergerud einen starken Rückhalt, aber Dänemark blieb cool. Hans Lindberg verwandelte seinen vierten Siebenmeter zum 24:17 (47.), Gidsel stellte mit einem Treffer ins leere Tor auf 26:20 (53.). Kurz darauf war der Arbeitstag für Pytlick beendet, Mika Damgaard kam in die Partie (55.). Am Ende feierte der Weltmeister mit einem 29:23 den Einzug ins Halbfinale. 

Norwegen - Dänemark 23:29 (11:18)

Norwegen: Bergerud (7 Paraden), Säveras (3 Paraden, davon 1 Siebenmeter) - Blonz 5/1, Sagosen 4/1, Gröndahl 3, Tönnesen 3, Reinkind 2, Björnsen 1, Gullerud 1, Gulliksen 1, Lyse 1, OŽSullivan 1, Överby 1, Aga Eck, Barthold, Johannessen

Dänemark: E. Nielsen (15 Paraden, davon 2 Siebenmeter), N. Landin - Gidsel 5, Lindberg 5/5, Pytlick 5, Kirkelökke 3, Saugstrup Jensen 3, E. M. Jakobsen 2, Larsen 2, Hald 1, M. Hansen 1/1, Jörgensen 1, M. Landin 1, M. Damgaard, Lauge Schmidt, Möllgaard Jensen

Zuschauer: 13.376 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Andreu Marin / Ignacio Garcia (Spanien)
Strafminuten: 2 / 4