Norderstedts Thomas Seeliger beließ es im Vergleich zum 2:1 gegen Eintracht Braunschweig II in der Regionalliga Nord bei einem Wechsel: Karikari verdrängte Coffie auf die Bank.
Fürths Coach Stefan Ruthenbeck wechselte indes nach dem 1:3 bei Hannover 96 auf drei Positionen: Im Tor stand Burchert anstelle von Megyeri, während davor Rapp und Dursun für Gjasula (Entzündung) und Vukusic spielten.
Wie von Ruthenbeck im Vorfeld des Spiels prophezeit, erwies sich Norderstedt als die erwartet harte Nuss. Die Eintracht versteckte sich keineswegs, war vom Anpfiff weg um eigene Akzente bemüht, spielte ordentliches Forechecking und störte so den fränkischen Spielaufbau erheblich.
Häufig in Ballbesitz war der Viertligist aber nicht. Zu abgeklärt trat die SpVgg auf, die das Leder gekonnt durch die eigenen Reihen zirkulieren ließ und so den Gegner ins Laufen brachte. Nach 20 Minuten hatte der Zweitligist über 75 Prozent Ballbesitz - mehr aber auch nicht. Mit Ausnahme eines Narey-Fernschusses (11.) brachten die Fürther nämlich offensiv nichts Gefährliches zustande. Hüben wie drüben wirkten die Aktionen der Kontrahenten statisch und damit vorhersehbar.
DFB-Pokal, 1. Runde
Folglich blieb es vor den Toren lange ruhig, was sich kurz vor der Pause aber änderte. Die Gäste streuten in dieser Phase mehr Direktpässe ein und kamen prompt zu Chancen: Gießelmann (40.) und Freis (41.) näherten sich dem Tor noch an, ehe Zulj das 1:0 machte: Nach gutem Einsatz von Dursun tauchte der Österreicher vor Eintracht-Schlussmann Höcker auf und überwand diesen nach 42 Minuten im zweiten Versuch - Halbzeitstand.
Koch bleibt verletzt draußen - Joker Tripic sticht
Aufmerksam: Fürths Zulk beobachtet Toksöz (re.). picture alliance
Zum Wiederanpfiff ging bei der Eintracht der Kapitän von Bord: Koch musste wegen einer Oberschenkelzerrung draußen bleiben, Karg kam für ihn rein. Spielerisch agierten die Kleeblättler unmittelbar nach Wiederanpfiff mit mehr Zug zum Tor und kreierten so auch rasch vielversprechende Möglichkeiten, die Freis (49.) und Gießelmann (50.) ungenutzt ließen.
Durchgang zwei war allerdings auch von Hektik und Härte geprägt. Norderstedt hielt dagegen und leistete großen Widerstand. "Kratzen, laufen, beißen" war das Motto der Amateure, die sich in einer immer hektischer werdenden Partie wacker schlugen, offensiv aber weiterhin überhaupt nicht in Erscheinung traten.
Die vermeintliche Vorentscheidung fiel nach 71 Minuten, als Berisha präzise von links nach innen auf Dursun flankte. Dieser war einen Schritt schneller als sein Beewacher Mandic und nickte locker aus Nahdistanz ein - 2:0. Doch dann verursachte Caligiuri gegen Lüneburg einen Freistoß in vielversprechender Situation, den Drinkuth direkt zum 1:2-Anschlusstreffer nutzte - Burchert sah bei dem durchaus haltbaren Ball nicht glücklich aus (81.). Durch das Tor kam noch einmal Spannung auf, allerdings nur bis zur 89. Minute: In dieser kam der eingewechselte Tripic an den Ball und stellte auf 3:1. Damit nicht genug, denn kurz darauf legte Tripic für den ebenfalls eingewechselte Kirsch auf, der den 4:1-Endstand markierte - einen großen Anteil an diesem Treffer hatte auch Zulj, der Tripics Zuspiel überlegt durchgelassen hatte (90.+2).
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Samstag in ihren jeweiligen Ligen wieder weiter: Norderstedt ist ab 15 Uhr bei BSV Rehden gefordert, die SpVgg Greuther Fürth empfängt hingegen Erzgebirge Aue - Anpfiff ist um 13 Uhr (LIVE! bei kicker.de). Die Auslosung für die 2. Pokalrunde steht am kommenden Freitag gegen 22.45 Uhr an.