Europameisterschaft

Ein Dutzend Tore von Martinovic - doch Oranjes Steins hat das letzte Wort

Handball-EM, Hauptrunde I: DHB-Team auf Rang sieben

Ein Dutzend Tore von Martinovic - doch Oranjes Kleinster hat das letzte Wort

War kaum zu halten: Kroatiens Ivan Martinovic.

War kaum zu halten: Kroatiens Ivan Martinovic. Getty Images

Die Niederlande konnten Corona-bedingt nicht auf ihren Topscorer Kay Smits zurückgreifen und war auch deswegen eigentlich der Außenseiter gegen Kroatien. Der Olympiasieger von 2004 hatte zuletzt Island mit 23:22 geschlagen, dennoch ebenso wie Oranje keine Chance mehr auf das Halbfinale.

In der ersten Hälfte gelang es keinem Team, sich abzusetzen. Es waren letztlich die Niederländer, die mit einem Mini-Vorsprung von zwei Toren in die Kabinen gingen (15:13). In der 46. Minute hatte Kroatien dann erstmals seit einer 6:5-Führung in der 13. Minute wieder die Nase vorn - der überragende Ivan Martinovic traf zum 20:19, kurz darauf führten die Kroaten sogar mit drei Toren Vorsprung.

Die Niederländer ließen sich jedoch nicht abschütteln, in der Schlussphase lieferten sich Mitte-Spieler Luc Steins und Martinovic (am Ende zwölf Tore) ein Privatduell. 76 Sekunden vor Schluss nahmen die Niederlande bei Ballbesitz und einem Tor Rückstand nochmal eine Auszeit, Ivar Stavast glich zum 27:27 aus.

Nach einem weiteren Timeout der Kroaten war es dann Tin Lucin, der 17 Sekunden vor Schluss einnetzte. Doch der kleine Luc Steins foppte die beiden Großen im Rückraum nochmal mit einer Wurffinte, tankte sich unter ihnen durch und brachte den Ball zum sechsten Mal im sechsten Versuch zum 28:28 im kroatischen Tor unter - Wahnsinnsaktion des 1,72-Meter-Spielers von PSG!

DHB-Team schließt EM auf Rang sieben ab

Damit beendet Deutschland die EM auf dem siebten Rang. Durch die Punkteteilung ist Deutschland mit 4:6 Punkten der bessere Gruppenvierte im Vergleich zu den Kroaten (3:7). Für die DHB-Auswahl ist es historisch gesehen ein mittelmäßiges EM-Abschneiden - angesichts von den zwei Titeln 2004 und 2016 sowie je einmal EM-Silber (2002) und -Bronze (1998). Allerdings wurde die junge Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason im Turnierverlauf von insgesamt 16 Coronafällen zurückgeworfen.

2010 in Österreich erreichte das DHB-Team nur Rang zehn, vier Jahre später verpasste Deutschland gar die Qualifikation für die Endrunde in Dänemark.

Niederlande - Kroatien 28:28 (15:13)

Niederlande: de Knegt, van Leeuwen - L. Steins 6, Jansen 5, Bourget 4/4, Schagen 4, Ten Velde 3, Benghanem 2, Baijens 1, Schoenaker 1, Stavast 1, I. Steins 1, Blaauw, Boomhouwer, Sluijters, Smit

Kroatien: Pesic, Pilipovic - Martinovic 12/5, Sipic 8, Cindric 2, Lucin 2, Srna 2, Cupic 1, Gadza 1, Cavar, Glavas, Gojun, Jelinic, Maras, Maric, Nacinovic

Schiedsrichter: Mirza Kurtagic (Schweden)/Mattias Wetterwik (Schweden)

Zuschauer: 5275

Strafminuten: 6 / 6

Disqualifikation: - / Srna (48./3. Zeitstrafe)

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