Europameisterschaft

Niederlande tun sich bei Handball-EM gegen Georgien schwer

EM-Debütant Georgien dreht nach Acht-Tore-Rückstand nochmal auf

Niederlande tun sich im Auftaktspiel schwer

Rutger Ten Velde (links) im Duell mit Giorgi Tskhovrebadze: Beide Spieler waren die besten Werfer ihres Teams.

Rutger Ten Velde (links) im Duell mit Giorgi Tskhovrebadze: Beide Spieler waren die besten Werfer ihres Teams. picture alliance / Marco Wolf

Aus Mannheim berichtet Felix Buß

Die Niederländer schienen mit ihrem Auftaktgegner Georgien kurzen Prozess machen zu wollen. Nach zwölf Minuten besorgte der Lemgoer Bobby Schagen die 8:3-Führung. Allerdings wurde Oranje danach etwas unvorsichtig.

Nachlässigkeiten des Favoriten im Rückzug ermöglichten Arsenashvili und Kbilashvili das 10:6 - und in Überzahl kämpften sich Georgier wieder auf drei Tore heran. Nachdem die Osteuropäer fünf Minuten auf den ersten EM-Treffer gewartet hatten, spielten sie jetzt ruhiger.

Der niederländische Nationaltrainer Staffan Olsson sprach häufig mit seinen Spielern, die die Führung zwar behaupteten, aber wenig Überzeugung auf die Platte brachten. Erst in der Schlussminute der ersten Halbzeit drehte der Favorit wieder auf: Spielmacher Ivar Stavast brach durch die georgische Abwehr und Bart Ravensbergen traf nach seiner achten Parade mit der Sirene zum 19:12-Halbzeitstand. Der 3:0-Lauf verbarg ein wenig, dass die Niederländer in der ersten Spielhälfte noch nicht zu ihrem Level gefunden hatten.

Georgien zeigt starke Schlussphase

Georgiens Trainer Tite Kalandadze hatte seine Spieler zwischendurch erfolgreich zu mehr Konzentration angetrieben. Die Defensive des EM-Debütanten wurde nach dem nervösen Beginn im Positionsangriff im ersten Durchgang nur noch einmal komplett auseinandergenommen, als Lars Kooij vom Kreis einnetzte. Mit dem Anspiel auf Arsenashvili zum 19:14 zeigte Georgien dann zu Beginn der zweiten Halbzeit einen ganz ähnlichen Spielzug. Der Underdog ließ sein Können aufblitzen.

Oranje drehte kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit wieder auf. Samir Benghanems Doppelschlag und der folgende Treffer von Rutger ten Velde zum 26:17 (40.) ließen Kalandadze zum Buzzer greifen. Alec Smit machte kurz darauf die erste Zehn-Tore-Führung des Favoriten perfekt. Danach schien für die Sieben von Staffan Olsson alles ein wenig leichter zu laufen.

Das 34:29 (19:12)-Endergebnis zeigte dann allerdings, dass die Georgier in der Schlussphase das präsentere Team waren, etwa als "Mr 100%" Erekle Arsenashvili zum 31:23 (50.) traf, oder als ihr bester Werfer Giorgi Tskhovrebadze auf 31:26 (54.) verkürzte. Die georgischen Fans verschafften sich auch immer wieder Gehör. Allerdings war die Verletzung Arsenashvilis in der Schlussphase für Georgien ein herber Rückschlag. Der Kreisläufer verletzte sich kurz vor dem Spielende ebenso wie Tskhovrebadze.

Niederlande - Georgien 34:29 (19:12)

Niederlande: Ravensbergen (8 Paraden, 1), A. Versteijnen - ten Velde 6/2, Baijens 6, N. Versteijnen 5, Schagen 4, Benghanem 3, Stavast 2, Geenen 2, Smit 2, Houtepen 2, Kooij 1, Schoenaker, Sluijters, Steins, Claessens

Georgien: Tsintsadze (3 Paraden), Nikabadze (1 Paraden, 1) -  Tskhovrebadze 9/4, Arsenashvili 7, Orjonikidze 6, Rustamov 3, Lapiashvili 1, Kbilashvili 1, Dikhaminjia 1, Areshidze, Tsintsadze, Gogoladze, Darsania, Gogava, Abramishvili, Gavashelishvili, Simonia

Zuschauer: 10.878
Schiedsrichter: Andreu Marin Lorente / Ignacio Garcia Serradilla (ESP)
Strafminuten: 10 / 8
Disqualifikation: - / -