Ihre ersten WM-Spiele hatten die Niederlande (2:0 gegen Senegal) und Ecuador (2:0 gegen Katar) gewonnen, mit einem weiteren Sieg im Khalifa International Stadium wollten beide Teams ganz nah an den Achtelfinal-Einzug heranrücken.
Die Niederlande legte los wie die Feuerwehr: Nach fünf Minuten knallte Gakpo den Ball nach einem Fehlpass von Caicedo von der Strafraumkante zur Führung in die ecuadorianischen Maschen, die erste Toraktion setzte die Südamerikaner gehörig unter Druck.
Alfaros Plan ist gleich dahin
Eduadors Nationalcoach Gustavo Alfaro hatte seine Mannschaft defensiver ausgerichtet und Verteidiger Porozo für Offensivmann Ibarra in die Startelf beordert. Just Porozo konnte Gakpo aber bei dessen erster Aktion nicht stoppen, Alfaros Team lief dem Rückstand hinterher.
Auch Bondscoach Louis van Gaal hatte seine Elf personell auf den Gegner eingestellt. Koopmeiners rückte für Berghuis ins zentrale Mittelfeld, der Ex-Bremer Klaasen ersetzte Janssen in der Offensive und Timber stand anstelle von Bayern-Verteidiger de Ligt auf dem Platz. Van Gaal wollte mit Koopmeiners gegen Caicedo vorgehen und Timber sollte die eher wendigen Angreifer in den Griff bekommen.
Wieder steht Porozo im Mittelpunkt
Das gelang auch: Ecuador schob sich die Bälle zu, fand aber zu Beginn selten Durchkommen in gefährliche Situationen. Die Niederlande wartete ab, presste erst hinter der Mittellinie und lauerte auf Konter. Estupinan fand Valencia per Flanke nicht (25.), dann drehte sich der Stürmer um Dumfries und prüfte erstmals Oranje-Keeper Noppert (32.).
Gruppe A - 2. Spieltag
Vor der Pause gab es nur noch einen Höhepunkt: Aké blockte einen Kopfball von Valencia, nach der anschließenden Ecke traf Estupinan aus der Distanz - aber Porozo hatte direkt vor Noppert im Abseits gestanden und die Sicht blockiert, Schiedsrichter Ghorbal (Algerien) nahm den Treffer zurecht zurück.
Wieder fällt ein Blitz-Tor
Nach dem Seitenwechsel kam Depay für Bergwijn ins Spiel, aber diesmal schlug Ecuador sofort zu. Estrada eroberte im Mittelfeld den Ball von Timber, Estupinan konnte schließlich links im Strafraum auf Noppert abschließen, der nur nach vorne abwehren konnte. Genau zu Enner Valencia, der zum Ausgleich abstaubte (49.).
"La Tri", schon vor der Pause die aktivere Mannschaft, hatte der Ausgleich sichtbar Flügel verliehen. Plata nagelte das Kunstleder sehenswert an die Latte (59.), kurz darauf musste Aké vor dem einschussbereiten Estrada retten (64.).
Die Niederlande ohne Tempo, Ideen und Torschüsse
Ecuador stand hinten sicher und setzte Nadelstiche in der Offensive, während den Niederländern ein Fragezeichen ins Gesicht geschrieben stand. Bezeichnend: Erst in der 65. Minute brachte die Van-Gaal-Elf ihren zweiten Torschuss zustande. Und dabei drosch Koopmeiners die Kugel weit über das Tor in den katarischen Himmel. Bei zwei Versuchen blieb es dann auch.
Richtig zwingend wurden aber auch Alfaros Profis nicht mehr. Mit zunehmender Spieldauert neutralisierten sich beide Mannschaften immer weiter. Schlechte Nachrichten für Ecuador: Kurz vor Ende der regulären Spielzeit verletzte sich auch noch Top-Stürmer Enner Valencia und musste ausgewechselt werden (90.).
In der Gruppe A ist Gastgeber Katar damit bereits sicher ausgeschieden, während die Niederlande, Ecuador (beide vier Punkte) und Senegal (drei Zähler) am Dienstag (16 Uhr) parallel um den Einzug ins Achtelfinale kämpfen. Die Europäer treffen dann auf Katar, während sich Ecuador und Senegal messen.