Im Al-Thumama-Stadion in Doha standen beide Teams nach missratenem Einstand unter Zugzwang. Katar hatte das Auftaktspiel gegen Ecuador mit 0:2 verloren, Senegal mit identischem Ergebnis das Nachsehen gegen die Niederlande gehabt. Auf Seiten der Gastgeber zog Coach Felix Sanchez personell auf drei Positionen Konsequenzen: Der unsicher agierende Keeper Al-Sheeb wurde durch Barsham ersetzt, außerdem kamen Mohammed und Madibo für Al-Rawi und Abdulaziz Hatem.
Torhüter im Fokus
Senegals Trainer Aliou Cissé hielt indes an seinem ebenfalls nicht souverän agierenden Schlussmann Edouard Mendy fest, wechselte doppelt und setzte an Stelle von Cissé und Kouyaté auf den ehemaligen Kölner Jakobs sowie Diedhiou. Der Leipziger Diallo stand somit erneut in der Anfangsformation, agierte diesmal jedoch in der Innenverteidigung.
In einer dynamischen Anfangsphase waren beide Teams direkt bemüht, Wiedergutmachung für die Pleiten am ersten Spieltag zu leisten. Munter ging es auf und ab, gefährlich wurde es auf beiden Seiten aber nicht wirklich, zu unpräzise Versuche aus der Distanz überwogen. Die ersten Ausrufezeichen setzten nach einer guten Viertelstunde die Senegalesen. Erst per Eckball, bei dem Barsham, der nicht die erhoffte Souveränität ins Tor der Kataris brachte, am Ball vorbeischlug (17.), und dann durch Nampalys Mendys Fernschuss, der sein Ziel nur knapp verfehlte (24.).
Katar kriegt keinen Strafstoß - Dia bestraft Khoukhis Patzer
Katar setzte wie bereits gegen Ecuador in erster Linie auf Umschaltmomente und hatte mit einem solchen nach gut 30 Minuten fast Erfolg: Afif war den Löwen von Teranga entwischt und gegen Sarr bereits in den Strafraum eingedrungen, als der senegalesische Flügelspieler den Hoffnungsträger der Gastgeber zu Fall brachte (34.). Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz ließ seine Pfeife jedoch nicht erklingen. Eine strittige Szene, die für Katar im Nachgang nochmal bitterer wurde, als Dia kurz darauf einen Patzer Khoukhis per trockenem Abstauber zur Halbzeitführung Senegals nutzte (41.).
Gruppe A - 2. Spieltag
Diedhious Auftakt nach Maß
In der ersten Hälfte zunächst noch etwas von Ungenauigkeiten geprägt, saß im zweiten Durchgang direkt die erste Offensivaktion. Jakobs Schlug einen Eckball auf Diedhiou, der per Kopf zum 2:0 vollstreckte (48.). Naturgemäß war Katar nun gefordert und ging mehr ins Risiko, was sich umgehend in einer ersten Drangphase der Weinroten bemerkbar machte.
So sorgte zunächst ein Freistoß Afifs für Unruhe im senegalischen Sechzehner (56.), ehe Hassan sich ein Herz fasste und die Kugel mit einem wuchtigen Distanzversuch knapp am Ziel vorbei legte (61.). In dieser Szene womöglich geschlagen gewesen, packte Edouard Mendy anschließend gleich zweimal stark zu: Erst tauchte er ab und fischte einen Versuch Alis noch aus dem rechten Eck (63.), anschließend verhinderte er mit einem herausragenden Reflex gegen Mohammed den zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Anschluss der Katarer (67.).
Dieng kontert Muntaris Anschluss
Diesen sollte es dann zehn Minuten später geben, als der kurz zuvor eingewechselte Muntari eine Hereingabe von der rechten Außenbahn ins lange Eck nickte (78.). Groß war der Jubel nach dem ersten WM-Tor Katars, das nochmal Spannung für die letzten Minuten versprach. Diese wollten die Westafrikaner jedoch gar nicht erst aufkommen lassen und erstickten sie durch Joker Dieng und dessen Tor zum 3:1 im Keim (84.). Ein Nackenschlag, von dem sich die Weinroten nicht mehr erholen konnten.
Der finale Spieltag der Gruppenphase erwartet Katar und Senegal am Dienstag. Ab 16 Uhr bekommt der Gastgeber es mit der Elftal aus den Niederlanden zu tun, die Löwen von Teranga treffen zeitgleich auf Ecuador. Für die Kataris ist die Partie sportlich allerdings wertlos. Aufgrund der Punkteteilung zwischen Ecuador und den Niederlanden, ist die WM für den Gastgeber bereits gelaufen.