Champions League

Newcastles Statement - gut oder schlecht für den BVB?

Vier Torschützen mit Symbolkraft

Newcastles Statement - gut oder schlecht für den BVB?

Begeisternde Atmosphäre: Hier jubelt Alexander Isak mit den Fans, obwohl soeben Miguel Almiron das Führungstor erzielt hat.

Begeisternde Atmosphäre: Hier jubelt Alexander Isak mit den Fans, obwohl soeben Miguel Almiron das Führungstor erzielt hat. IMAGO/NurPhoto

Die Premier League mag seit Jahren ein Problem mit "Event-Fans" haben, die teils horrenden Ticketpreise können sich viele längst nicht mehr leisten. Doch am Mittwochabend, ausgerechnet in Newcastle, beim einem der umstrittensten Fußballprojekte in England, zeigte sich, dass die Stimmung in einem englischen Stadion auch im Jahr 2023 noch unheimlich elektrisierend sein kann.

"Die Atmosphäre war sehr besonders. Ich kann den Fans nicht genug danken", sagte Eddie Howe nach dem Abpfiff, der einen echten Statement-Sieg besiegelte: Mit 4:1 bezwang Newcastle United Paris St. Germain und feierte den ersten Erfolg in der Champions League seit dem 3:1 gegen Bayer 04 Leverkusen am 26. Februar 2003, bei dem Klublegende Alan Shearer ein Hattrick gelungen war.

Seit vor zwei Jahren ein Konsortium, das vom saudi-arabischen Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) angeführt wird, die Magpies übernommen hat, gelten sie als der reichste Klub der Welt. Doch gerade der Triumph am Mittwoch belegte, dass der Aufschwung des Traditionsklubs nicht allein mit Geld zu erklären ist.

Der beste Transfer war offenbar der von Trainer Howe - ablösefrei

Mit Miguel Almiron, Sean Longstaff und Fabian Schär trafen drei Spieler, die schon vorher da (und zum Teil zwischenzeitlich schon fast wieder weg) waren, die aber immer besser zu werden scheinen. Es offenbart sich deutlicher und deutlicher, dass der beste Transfer seit der umstrittenen saudischen Übernahme der von Trainer Howe war, der damals auch für jeden anderen Klub auf dem Markt gewesen wäre. "Im Moment sieht es so aus, als wäre er für die Wahl zum Trainer des Jahres prädestiniert", findet der "Guardian".

"Es war taktisch ein schwieriges Spiel, denn PSG versucht, von hinten rauszuspielen, also mussten wir sie aus dem Gleichgewicht bringen und verunsichern", erklärte Howe seinen erfolgreichen Matchplan. "Wir standen hinten Mann gegen Mann gegen Spitzenspieler, und sie hatten einige Momente, in denen sie uns in einem meiner Meinung nach ausgeglichenen Spiel wehgetan haben, aber unsere Tore sind im richtigen Moment gefallen."

Nach zwei Spieltagen führt Newcastle damit die hochkarätige Gruppe F mit vier Punkten an, nun geht es zweimal hintereinander - erst zu Hause (27. Oktober), dann auswärts (7. November) - gegen den BVB. Ob dieser sich über Newcastles Coup gefreut hat? Einerseits ist die Gruppe gemeinsam mit der um Lens, Arsenal, Sevilla und Eindhoven die derzeit engste mit nur drei Punkten Abstand zwischen dem Ersten und dem Letzten, was alle Möglichkeiten lässt. Andererseits ist PSG, der mutmaßliche Favorit, nun womöglich bis zum Schluss zum Punkten verdammt - und gastiert zum Abschluss bei den Dortmundern, die sicher nichts dagegen hätten, bestünde für ihren Gegner dann vorab schon Klarheit.

jpe