Beide Teams gingen mit einer Niederlage im Rücken in das für die Champions-League-Qualifikation richtungsweisende Verfolgerduell. Der Druck lag dennoch klar auf Seiten der Nordlondoner: Mit einem absolvierten Spiel mehr auf der Habenseite lagen die Spurs vor Spielbeginn drei Zähler hinter den Gastgebern.
Personell vermieden beide Trainer trotz der jüngsten Niederlagen große Rotationen: Bei den Magpies startete Longstaff für Winterneuzugang Gordon (Bank). Interimstrainer Cristian Stellini ersetzte den angeschlagenen Lenglet (Bank) in Person von Sarr.
Spurs völlig von der Rolle - Drei Gegentreffer nach neun Minuten
Der zuvor angesprochene Druck schien die Nordlondoner von der ersten Minute an zu lähmen: Der neu in die Startelf gerückte Sarr klärte die Kugel im Mittelfeld nur mangelhaft. Ex-Hoffenheimer Joelinton zog unwiderstehlich nach innen und zwang Tottenham-Keeper Lloris zu einem Reflex. Beim Abpraller war der Franzose dann machtlos, Murphy erzielte das frühe 1:0 (2.).
Der Blitzstart beflügelte die Magpies - Joelinton und erneut Murphy stellten dank einer herausragenden Chancenverwertung früh auf 3:0 (6., 9.). Es drohte eine heftige Packung, und die Magpies machten keine Anstalten, sich zurückzulehnen. Kanes aussichtsreichem Versuch ließen die Gäste zunächst keine Aufholjagd folgen (12.).
Ex-Dortmunder Isak trifft doppelt - 0:5
Im Gegenteil: Howes Mannen gewannen weiterhin die entscheidenden Zweikämpfe, so war es auch in der 19. Minute: Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte fand Willock mit seinem überragenden Außenrist-Pass Isak. Der Ex-Dortmunder startete und vollendete allein vor Spurs-Keeper Lloris zum 4:0 (19.).
Stellinis Elf war völlig von der Rolle - Isak gestaltete das Ergebnis mit seinem Doppelpack noch deutlicher (21.). Tottenham bekam auch weiter defensiv keinen Zugriff und die Nordengländer zogen kurz vor der Pause nochmals an: Willock und Longstaff (40., 44.) vergaben das 6:0.
Kane verkürzt - Newcastle weiter im Vorwärtsgang
Die zweite Hälfte starteten die Spurs mit einem Wechsel auf der Torhüter-Position: Lloris musste verletzungsbedingt raus, für ihn stand fortan Forster zwischen den Pfosten (46.). Mit der ersten Chance im zweiten Durchgang gelang Torjäger Kane früh Ergebniskosmetik (49.). Bei Stellinis Elf war fortan ein leichter Aufwind zu erkennen - Perisic gab den nächsten Abschluss ab (51.). Die gewaltige Sturm-Offensive der Magpies schien gelaufen: Pedro Porro vergab die nächste Spurs-Chance zum 2:5 (64.).
Nur wenige Momente später setzte der eingewechselte Wilson dem kurzen Londoner Hoffnungsschimmer ein schnelles Ende: Von Unglücksrabe Romero abgefälscht, landete die Kugel perfekt beim 31-Jährigen, Wilson schob zum 6:1 ein (67.). Der Begriff Rückwärtsgang war Howes Elf an diesem Nachmittag völlig fremd. Perisic verhinderte nahe der Torlinie in höchster Not den nächsten Treffer (79.). Die Luft war nun raus, es passiert nichts Nennenswertes mehr.
Die CL-Qualifikation wird für die Spurs nach der Niederlage zur Herkulesaufgabe. Obwohl Tottenham (32 Spiele) mehr Partien als die Konkurrenz absolviert hat, beträgt der Rückstand auf die Nachbarn ManUnited (30 Spiele) und Newcastle (31 Spiele) sechs Zähler. Die Magpies müssen am Donnerstag (20.45 Uhr) bei Everton ran. Die Spurs empfangen ManUnited (20.45 Uhr).