Neuseelands Trainerin Jitka Klimkova verzichtete nach dem ersten Sieg in der WM-Geschichte gegen Norwegen (1:0) auf Änderungen in ihrer Startformation und schickte die selbe Elf auf den Platz. Einzig das Kapitänsamt wechselte für die Partie gegen den Underdog von den Philippinen: Anstelle von Ali Riley trug Percival die Binde.
Auch Philippinen-Coach Alen Stajcic, der von 2014 bis 2019 beim australischen Frauen-Nationalteam an der Seitenlinie stand, nahm im Vergleich zur 0:2-Auftaktniederlage gegen die Schweiz keine Wechsel in seinem Aufgebot vor.
Neuseeland macht das Spiel, die Philippinen das Tor
Die Ferns legten vor 32.357 Zuschauerinnen und Zuschauern im Sky Stadium im neuseeländischen Wellington gleich gut los und waren von Beginn an darauf bedacht, das Spielgeschehen zu bestimmen. Knapp 80 Prozent Ballbesitz in den ersten rund zwölf Minuten untermauerten zwar die Ambitionen des Favoriten, richtige Torchancen konnte dieser allerdings noch nicht verbuchen.
Und so kam es, wie es kommen musste: Keine Geringere als Ikone Bolden brachte die Filipinas mit der ersten guten Gelegenheit des Spiels - zugleich der erste philippinische Torschuss bei einer WM überhaupt - in Führung (24.). Die Neuseeländerinnen zeigten sich sichtlich geschockt und brauchten rund zehn Minuten, um sich wieder zu sammeln. Statt mit einem koordinierten Spielaufbau versuchten sie es bis zum Pausenpfiff vor allem mit hohen Bällen auf Außen.
McDaniel bringt die Gastgeberinnen zum Verzweifeln
2. Spieltag, Gruppe A
Die Ferns gewannen nach und nach die eigene Sicherheit zurück und wurden - später auch dank der Einwechslung von Chance und Longo zur Pause - wieder tonangebender. Einzig die Präzision fehlte Bowen (38.), Percival (45.+4) und Wilkinson (58.) zum Torerfolg. Nach rund einer Stunde kam dann auch noch Pech dazu: Hands Abschluss in Minute 64 landete am Pfosten, ihr vermeintlicher Ausgleichstreffer fünf Minuten später wurde wegen knapper Abseitsstellung wieder einkassiert.
Die Philippinen waren in der zweiten Halbzeit quasi nur noch aufs Verteidigen beschränkt, sorgten drei Minuten vor dem Ende dann aber beinahe für die Entscheidung: Frilles Treffer zum 2:0 zählte aufgrund einer klaren Abseitsstellung jedoch nicht.
Bis zum Abpfiff blieben die Neuseeländerinnen am Drücker und drängten auf den so wichtigen Treffer, schafften es aber nicht, sich für ihre Arbeit zu belohnen. Die stark aufgelegte McDaniel machte in der dritten Minute der Nachspielzeit durch eine Glanztat gegen Jale die Sensation perfekt und sicherte ihrem Team den historischen ersten WM-Sieg.
Am letzten Gruppenspieltag geht es für Neuseeland am Sonntag um 9 Uhr gegen die Schweiz um alles, die Philippinen sind gleichzeitig gegen Norwegen gefordert.