WM

Neue Hoffnung für Kadri in Tunesien

Die Zukunft liegt bei Mejbri & Co

Neue Hoffnung für Kadri in Tunesien

Frankreich geschlagen und dennoch ausgeschieden: Tunesiens Nationaltrainer Jalel Kadri.

Frankreich geschlagen und dennoch ausgeschieden: Tunesiens Nationaltrainer Jalel Kadri. IMAGO/Xinhua

 Der Schuldige für den schwachen Auftritt schien nach der Niederlage gegen Australien schnell gefunden zu sein. Denn schon seit jenem 0:1 gegen die als Außenseiter ins Turnier gestarteten Socceroos steht Jalel Kadri in der Kritik. Tunesiens Trainer, der erst seit Ende Januar im Amt ist, verfügt über keine herausragende Vita, gilt als Marionette von Verbandspräsident Wadie Jary hatte deshalb nie eine starke Stellung.

Der sowohl kämpferisch als auch spielerisch überzeugende Auftritt beim 1:0 gegen Frankreich könnte dem 50-Jährigen nun allerdings den Job retten - obwohl sich sein Vertrag nur bei einem Weiterkommen automatisch verlängert hätte. "Es hängt jetzt am Verband, trotzdem zu verlängern", sagt Kadri, der nach dem überzeugenden Auftritt gegen Frankreich, woher einige seiner Profis stammen, in einer deutlich besseren Verhandlungsposition ist als zuvor.

Umbruch steht bevor

Wie die Vertragsgespräche nun auch ausgehen mögen - bei den Tunesiern steht ein Umbruch an: Es wird erwartet, dass Spieler wie der gegen Frankreich herausragende Torschütze Wahbi Kahzri oder Spielmacher Youssef Msakni aus der Nationalmannschaft zurücktreten, der Aderlass an erfahrenen Spielern dürfte also groß sein.

Dennoch besteht Hoffnung: Die neue Generation um den während der WM nur zehn Minuten eingesetzten Hannibal Mejbri steht schon bereit. Schließlich gilt der 19-Jährige als Gesicht ebenjener Youngster, die sich für das Heimatland ihrer Eltern und nicht Frankreich entschieden haben. Mejbri gilt als großes Talent, steht eigentlich bei Manchester United unter Vertrag, ist aktuell aber in Englands 2. Liga zu Birmingham City ausgeliehen.

Michael Postl

Bilder zur Partie Tunesien - Frankreich