Ende August 2020 war Spezia Calcio die Sensation geglückt. Der norditalienische Verein, 1906 gegründet, hatte sich gegen Favorit Benevento Calcio im Aufstiegsfinale durchgesetzt und somit zum ersten Mal ins Oberhaus befördert.
Seither avancierte der 68. Klub der Serie-A-Geschichte aber nicht wie von Kritikern vermutet zum Kanonenfutter, im Gegenteil: Der Klub aus der nicht mal 100.000 Einwohner fassenden norditalienischen Stadt La Spezia sammelte bis zu diesem 15. Spieltag beachtliche elf Zähler. Das Ziel oder besser der Traum vom Klassenerhalt lebte bis dato - und erhielt am "Dreikönigsfest" an diesem Mittwoch zusätzliche Hoffnung. Denn mit einem höchst überraschenden 2:1 bei Top-Klub Napoli fuhren die Ligurier ihren ersten Sieg gegen einen großen italienischen Klub ein.
Dabei war das lange Zeit im Grunde nicht möglich: Denn die von Gennaro Gattuso trainierten Neapolitaner bestimmten das Geschehen vom Start weg, ließen allerdings durch Kapitän Insigne oder Lozano gleich mehrmals absolute Hochkaräter liegen. Erst in der 58. Minute war SSC-Joker Petagna das 1:0 geglückt, wodurch die Hausherren allerdings in der Folge zu nachlässig und prompt bestraft wurden. Nach einem plumpen Foul von Fabian Ruiz hatte so erst Nzola via Elfmeter auf 1:1 gestellt (68.), ehe Spezia Calcio gar in Unterzahl (77., Gelb-Rot für Ismajli) durch Pobega das 2:1 markierte (81.). Und weil auch die Schlussoffensive Napolis trotz vorhandener Möglichkeiten ohne Ertrag geblieben war, feierte der krasse Außenseiter tatsächlich den Dreier in Neapel - und schaffte so etwas Abstand nach unten (zwei Punkte über dem Strich).