Für den Kracher in Süditalien war Cristiano Ronaldo im Vorfeld fraglich gewesen , doch Coach Massimiliano Allegri gab bereits weit vor Anpfiff grünes Licht. Der Portugiese stürmte im legendären San Paolo neben Bernardeschi und Mandzukic. Für den Spitzenreiter ging es nach der 0:2-Pleite in der Champions League bei Atletico Madrid und dem schmucklosen 1:0 in Bologna auch darum, wieder Fahrt aufzunehmen.
Den deutlich besseren Start erwischte allerdings Neapel, das mit großer Leidenschaft an die Aufgabe heranging. Nach elf Minuten verpasste der umtriebige Zielinski nur um Zentimeter das Führungstor. Eine Viertelstunde später rückte Cristiano Ronaldo dann erstmals in den Fokus - und sorgte für die wohl spielentscheidende Szene: Der Portugiese lauerte auf den völlig missglückten Rückpass von Malcuit und schnappte sich die Kugel. Keeper Meret musste Kopf und Kragen riskieren, kam aus seinem Tor und blickte Sekundenbruchteile später verzweifelt zu Referee Gianluca Rocchi.
CR7 hatte die Szene clever ausgenutzt und war nach dem maximal minimalen Kontakt abgehoben, Meret musste vorzeitig zum Duschen (25.). Den folgenden Freistoß übernahm Pjanic und traf direkt wie sehenswert ins linke Eck, wobei Ersatzkeeper Ospina nicht so ganz glücklich aussah - 1:0 (28.). Napoli gab sich deswegen aber nicht auf, nur eine Zeigerumdrehung später lief Zielinski Richtung Juve-Gehäuse. Der 41-malige polnische Nationalspieler traf dabei nur den rechten Pfosten, die Süditaliener blieben also vom Pech verfolgt.
Plötzlich fliegt auch Pjanic runter
So auch ein wenig in Minute 39: Bei einer kurz ausgeführten Ecke schlief Neapel, Bernardeschi fand in der Mitte Can, dessen von Hysaj abgefälschter Kopfball das 2:0 brachte. Dieses Ergebnis bedeutete gleichzeitig den Pausenstand. Doch auch nach dem Wechsel ging es direkt wieder hoch her: Ancelotti brachte mit Mertens für Malcuit noch mehr Offensivgeist ins Spiel. Und Sekunden später standen nur noch 20 Profis auf dem Rasen: Pjanic, im ersten Abschnitt für ein taktisches Foul verwarnt, sah für ein mehr oder weniger absichtliches Handspiel die Ampelkarte (47.).
Nach dem Verlust des Mittelfeldstrategen kamen die Biancocelesti so langsam ins Schwimmen. Der Anschlusstreffer lag in der Luft und ließ letztlich nicht so lange auf sich warten: Insigne bediente den perfekt eingelaufenen José Callejon, der aus kurzer Distanz einnetzte - 1:2 (61.). In der Folge erhöhte Neapel von Minute zu Minute die Schlagzahl, Juve musste mit Mann und Maus verteidigen.
Insigne vergibt noch einen Elfmeter
Kommt alle zu mir: Juves deutscher Nationalspieler Emre Can (#23) erzielte das 2:0. imago
Und die dicke Chance zum Ausgleich sollte sich noch bieten: Alex Sandro wurde im Strafraum von Fabian an den Arm geschossen. Nach Ansicht der Videobilder entschied Rocchi auf Elfmeter und Gelb. Kapitän Insigne übernahm Verantwortung, knallte das Leder aber nur an den linken Innenpfosten (84.). Am Ende sollte den Gästen das 2:1 reichen, wodurch Juve in der Serie A nicht nur ungeschlagen bleibt, sondern den Vorsprung auf "Verfolger" Neapel bereits auf sage und schreibe 16 (!) Punkte ausgebaut hat. Stellt sich eigentlich nur noch die Frage: Wie früh wird Juventus tatsächlich Meister?
Angesichts der Pflichtaufgabe gegen Udinese Calcio am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) vor heimischem Publikum wird Juve den Fokus so langsam auf das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen Atletico richten. Napoli ist bereits am Donnerstag (21 Uhr) im Hinspiel des Europa-League-Achtelfinals gegen RB Salzburg gefordert.