Es war ein durchaus bemerkenswertes Bild, das sich den Zuschauern unmittelbar vor dem Anpfiff bot. Bevor Schiedsrichter Luca Massimi zum ersten Mal an diesem Abend in seine Pfeife blies, waren es nicht weniger als sieben Spieler von US Cremonese, die sich an der Mittellinie aufreihten, um nach dem Anstoß in die Hälfte der SSC Neapel zu sprinten. Die Botschaft war: Der Außenseiter wollte sein Heil in der Offensive suchen - am Ende aber musste er sich geschlagen geben und eine verdiente Niederlage anerkennen.
Vor knapp vier Wochen hatten sich die beiden Teams schon einmal getroffen. Im Achtelfinale der Coppa Italia gelang Cremonese die große Überraschung: Der Tabellenletzte der Serie A warf Neapel aus dem Wettbewerb und zog in die Runde der letzten Acht ein. Das Spiel diente Napoli als Warnung und hatte zur Folge, dass die Mannschaft von Trainer Luciano Spalletti beim Wiedersehen am Sonntagabend sehr konzentriert zu Werke ging.
Cremonese verkaufte sich zwar vor allem in der ersten Hälfte teuer, dennoch brachte Kvaratskhelia die Gastgeber in Führung: Nach einem Dribbling zog er aus halblinker Lage flach ab - 1:0 für den Favoriten (21.). Der Torschütze und Osimhen hätten wenig später erhöhen können, doch beide ließen gute Kopfballchancen aus (28., 34.).
Nach dem Seitenwechsel trat Cremonese in der Offensive kaum noch in Erscheinung. Napoli bestimmte den Rhythmus des Spiels und baute seine Führung aus: Nach einer Ecke war Osimhen auf Vorlage von Kim zur Stelle und markierte das 2:0 (65.). Nun schwanden die Hoffnungen der Gäste, in der Schlussphase war es dann der eingewechselte Elmas, der das letzte Wort hatte: Nach einem Steckpass von Di Lorenzo traf der 23-Jährige aus halbrechter Strafraumposition mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck - der Schlusspunkt (79.).