Die Wege des Hamburger SV und von Nabil Bahoui trennen sich. Wie der Verein am Samstag mitteilte, schließt sich der der 26-jährige Mittelfeldspieler Grasshopper Zürich an. Beim Klub aus der Schweizer Super League erhält der Schwede einen Dreijahresvertrag. Bahoui verlässt die Hanseaten nach nur sieben Liga-Einsätzen. "Wir wünschen Nabil in Zürich alles Gute und vor allem mehr Einsatzzeiten", sagte Sportchef Jens Todt. Bahoui, der sich dem HSV im Januar 2016 von Al-Ahli aus Saudi-Arabien angeschlossen hatte, war in der Endphase der abgelaufenen Spielzeit von HSV-Trainer Markus Gisdol zusammen mit Ex-Kapitän Johan Djourou und Ashton Götz aus dem Kader gestrichen worden - dies hatte bei Bahouis Berater harsche Kritik an Gisdol ausgelöst.
Nabil Bahoui (26) steht vor einem Wechsel in die Schweiz. Der Grasshopper Club Zürich hat Interesse an einer Verpflichtung des schwedischen Offensivspielers (eine Million Euro Jahresgehalt beim HSV) und ist bereits an den Hamburger SV herangetreten. Zuletzt zeichnete sich eine Einigung zwischen den beiden Klubs ab.
Die Trainingswoche hat beim Hamburger SV mit einem Paukenschlag begonnen: Zwei Tage nach dem 0:4-Desaster von Augsburg hat Trainer Markus Gisdol mit Härte reagiert und unter anderem seinen Ex-Kapitän suspendiert. Derweil hat der Bundesliga-Dino für Ende der Woche wie erwartet ein Trainingslager organisiert.
Festgelegt hat sich Bruno Labbadia noch nicht, und doch rückt eine Bundesliga-Startelf-Premiere in die Nähe: Nabil Bahoui steht am Samstag in Mainz vor seinem Debüt in der Hamburger Anfangsformation, da der Coach insbesondere im Offensivbereich wichtige Ausfälle verkraften muss.
Wer ersetzt Nicolai Müller? Diese Frage beschäftigt HSV-Coach Bruno Labbadia bereits seit dem vergangenen Sonntag, als sich der Flügelflitzer beim 0:1 in Leverkusen seine fünfte Gelbe Karte abholte. Der zweifache Torschütze vom 2:0 gegen Hertha BSC fehlt also nun gegen Hoffenheim, dem nächsten Schlüsselspiel vor heimischer Kulisse. Eine Ideallösung drängt sich nicht auf, erst Recht nach dem Ausfall von Josip Drmic (Knorpelschaden).
Peter Knäbel wirkt zufrieden nach einer Transferperiode, die den HSV durch das Nicht-Zustandekommen des Vertrages mit Sekou Sanogo mal wieder in die Schlagzeilen katapultiert hat. Qualitativ aufgewertet sieht der Direktor Profifußball das Aufgebot durch Josip Drmic und Nabil Bahoui, die Lücke auf der Doppelsechs kann er verschmerzen. "Für Sanogo tut es mir leid, weil wir ihn gern gehabt hätten und er auch gern für uns gespielt hätte. Aber wir sind vor der Abwehr grundsätzlich nicht unterbesetzt."
Mit seiner Rückennummer verbinden Hamburgs Anhänger eine emotionale Erinnerung. Nabil Bahoui erhält das Trikot mit der "21" vom abgewanderten Relegationshelden Marcelo Diaz. Ob auch der Schwede mit marokkanischen Wurzeln auf Anhieb Geschichte schreiben kann, ist zumindest zweifelhaft. Nach erfolgreichen Jahren bei AIK Solna hat der 24-Jährige im vergangenen Sommer den Weg nach Saudi-Arabien gewählt und ist dort nicht wirklich zum Zug gekommen. Bruno Labbadia gewährt dem neuen Flügelmann deshalb eine gewisse Anlaufzeit, ist aber dennoch von seinem Neuling überzeugt.
Zumindest ein Überraschungspaket ist dem Hamburger SV am Montag auf der Zielgerade gelungen, ob auch ein Transfercoup daraus wird, steht in den Sternen. Den halben Tag verhandelte der Bundesliga-Dino mit Sekou Sanogo - und verpflichtete stattdessen Nabil Bahoui, einen schwedischen Außenbahnspieler, der sich noch Hoffnungen auf die EM macht, zuletzt aber in Saudi-Arabien bei Al-Ahli Dschidda gekickt hat.