DEL Play-offs
DEL Play-offs Spielbericht
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3:1 in Spiel fünf gegen Ingolstadt: München ist Deutscher Eishockey-Meister

DEL, Play-off-Finale, Spiel 5

3:1 in Spiel fünf gegen Ingolstadt: München ist Deutscher Eishockey-Meister

Goldener Konfettiregen: Der EHC Red Bull München feiert seine vierte Meisterschaft.

Goldener Konfettiregen: Der EHC Red Bull München feiert seine vierte Meisterschaft. IMAGO/Eibner

DEL-Rekordcoach Don Jackson riss beim erlösenden Überzahl-Tor von Andreas Eder glücklich die Arme in die Höhe - und wenige Minuten später war der vierte Münchner Eishockey-Triumph perfekt. In einem engen fünften Playoff-Endspiel besiegte Favorit EHC Red Bull München am Sonntag den energischen Herausforderer ERC Ingolstadt mit 3:1 (1:1, 0:0, 2:0).

Rechtsaußen Eder erzielte im Schlussdrittel zunächst das 2:1, ehe Filip Varejcka in der 59. Minute das Spiel endgültig mit seinem Treffer ins leere Ingolstädter Tor entschied. Die Gäste hatten da schon Torwart Jonas Stettmer vom Eis genommen, um eine Verlängerung zu erzwingen. Ein sechstes Finalspiel am Dienstag wieder in Ingolstadt gibt es nicht mehr. "Unglaublich! Wunderschön! Es fühlt sich noch gar nicht real an. Wir feiern jetzt einfach nur. Das letzte Finale ist meist das schwierigste", sagte Fredrik Tiffels bei MagentaSport. 74 Spiele waren es bis zur Krönung der Saison.

2:1, 7:1, 3:4, 3:0 und 3:1 lauteten aus Münchner Sicht am Ende die Ergebnisse in der spannenden Finalserie zwischen den beiden Klubs aus Oberbayern. Für die Münchner war es die erste Meisterschaft nach den Titeln 2016, 2017 und 2018 und danach zwei verlorenen Finalserien. Für den 66 Jahre alten US-Amerikaner Jackson, einst Meistermacher bei den Eisbären Berlin, war es schon der neunte DEL-Titelgewinn. Der Rekordcoach wischte sich mit einer Siegerkappe auf dem Kopf tief berührt über die feuchten Augen.

Hart und intensiv auf beiden Seiten

Es ging vor den 5728 Zuschauern in der wieder ausverkauften Münchner Halle von Anfang an hart und intensiv zur Sache auf dem Eis. Die Ingolstädter wollten mit vollem Körpereinsatz ein sechstes Finale erzwingen. Und der EHC unbedingt vor seinen Fans den vierten Meistertitel bejubeln, nachdem in der Finalserie 2022 die Eisbären in München den Titelgewinn perfekt machen konnten. "Wenn in dieser Halle noch mal gefeiert wird, dann sind wir das", sagte EHC-Sportdirektor Christian Winkler vor dem ersten Bully bei MagentaSport.

Die Ingolstädter begannen nicht abwartend, sondern aggressiv. Ty Ronning traf nach einem Zuspiel, das vom Münchner Torgestänge glücklich vor seinem Schläger landete. Der für seine Leistung beim Münchner Sieg im vierten Finalspiel noch so hochgelobte Nationaltorwart Mathias Niederberger sah da unglücklich aus. Münchens Maximilian Kastner weckte sein Team dann auf: Nach einem harten Check gegen Wojciech Stachowiak musste Kastner auf die Strafbank. Als der Angreifer zurückkam, erzielte er prompt das 1:1 (13.).

"Es geht körperlich gut zur Sache, macht aber trotzdem Spaß", kommentierte Kastner in der zweiten Drittelpause. Kastner wurde später als MVP, also bester Spieler der Finalserie, ausgezeichnet. Ingolstadts dritter Torwart, der junge Jonas Stettmer, hatte sein Team im Mittelabschnitt mit einigen starken Paraden vor einem Rückstand bewahrt, vor allem auch in den Unterzahlsituationen. Der ERC agierte ebenfalls zeitweise in Überzahl, aber ohne zu treffen.

Neunter Titel Abschiedsgeschenk für Jackson als Trainer?

Im Schlussdrittel lief es immer mehr auf die eine entscheidende Aktion zu. Und die kam in einer Überzahlsituation: Rechtsaußen Eder traf nach 51 Minuten und 53 Sekunden ins kurze Eck. Der 26-Jährige krönte sich damit zum Final-Matchwinner. Es war die Entscheidung auch im spannenden Coaching-Duell zwischen Jackson und seinem Ingolstädter Herausforderer Mark French (51). Für den DEL-Rekordtrainer könnte es der Schlusspunkt sein. Jackson betreut seit neun Jahren die Münchner und wechselt möglicherweise in eine andere Funktion. Die Ingolstädter Mannschaft von French agierte am Sonntag erneut auf Augenhöhe, aber zum zweiten Titelgewinn nach 2014 reichte es nicht.

dpa, jer