Der Montpellier Herault Sport Club wurde bereits bei der Anfahrt mit dem Bus von den Fans in den Straßen ordentlich gepusht und gefeiert, das Stadion blieb indes leer. Dort machte Coach Michel Der Zakarian keine Experimente bei seiner Startformation, während Mauricio Pochettino die Rotationsmaschine anwarf und fast das gesamte Team im Vergleich zum letzten Spiel bei Rennes (1:1) tauschte. Unter anderem saßen Neymar, di Maria und Draxler nur auf der Bank.
Die ersten Minuten gehörten klar den Gästen, während HSC tief stand und abwartete. Der Riegel wurde allerdings schnell geknackt. Ein Pass von Gueye in die Schnittstelle der Abwehr reichte und Mbappé erledigte den Rest per trockenem Abschluss aus kurzer Distanz (10.). Nur wenige Minuten später war es wieder das Duo, das fast den zweiten Treffer erzielt hätte. Diesmal verhinderte Keeper Bertaud das Tor (16.).
Mbappé war auf der linken Seite einfach nicht zu zügeln, trat er an, hatte er seine Gegenspieler schon abgehängt. Doch Icardi vergab aus elf Metern dessen punktgenaue Vorlage, weil er zu zentral abschloss (28.). Montpellier versuchte es durchaus, brachte allerdings den letzten Pass einfach nicht an den Mann - bis kurz vor der Pause.
Mbappé startet den Turbo
Savanier passte auf die linke Bahn zu Laborde, der von Florenzi nicht ausreichend gestört wurde, nach innen zog und aus spitzem Winkel sehenswert in die lange Ecke traf (45.). Das etwas glückliche 1:1 zur Pause rückte Mbappé schnell wieder zurecht. Der 22-Jährige war nicht zu halten, machte auf der linken Seite was er wollte. Bei der neuerlichen Führung startete er an der Mittellinie durch, ließ den 43-jährigen Hilton aussteigen und schoss unhaltbar zum 2:1 ein (50.).
Delort rettet Montpellier ins Elfmeterschießen
Fast jeder Angriff von PSG wurde jetzt brandgefährlich. Bertaud stand im Tor der Hausherren seinen Mann und parierte mehrfach exzellent. Allerdings bekam Montpellier plötzlich die zweite Luft, rannte an und wurde belohnt. Delort schoss aus kurzer Distanz nach Vorarbeit von Laborde ein (83.).
Mbappé war kurz zuvor ausgewechselt worden, deshalb musste es jetzt Neymar richten, der für die letzten Minuten kam, aber nur noch eine Gelbe Karte sah. Im Elfmeterschießen trafen die ersten zehn Schützen allesamt. Sambia, der seinen Elfer in den Himmel schoss, wurde dadurch zum Unglücksraben und Kean verwandelte den entscheidenden Elfmeter für den haushohen Favoriten zum Einzug ins Finale.
Im zweiten Halbfinale empfängt am Donnerstag (13.5.) GFA Rumilly-Vallieres die AS Monaco.