Weltmeisterschaft

Handball-WM: Montenegro sorgt für Chiles WM-K.-o.

Handball-WM, 3. Spieltag

Montenegro sorgt für Chiles WM-K.-o.

Geballte Faust: Milos Vujovic.

Geballte Faust: Milos Vujovic. IMAGO/Newspix

Die Chilenen begannen ihr letztes Vorrundenspiel bei der Handball-WM 2023 mit einer stabilen Abwehr und guten Abschlüssen und lagen daher schnell mit 4:2 vorne. Allerdings besannen sich die schwach gestarteten Montenegriner anschließend eines Besseren. Angetrieben von Nemanja hielten sie zunächst den Anschluss und zündeten dann den Turbo. Treffer der beiden Bundesligaspieler Milos und Branko Vujovic vollendeten einen 5:0-Lauf.

Die Südamerikaner benötigten somit bereits in der zehnten Spielminute eine Auszeit. Erwin Feuchtmann hielt Chile danach mit seinen Treffern im Spiel. Unter der Regie seines Bruders Emil Feuchtmann hatten die Guerreros dabei weiterhin Probleme mit dem Timing im Angriff. Erst in einer Überzahl nach 20 Minuten lief es etwas besser. Linksaußen Salgado verkürzte auf 13:11.

Immenses Tempo nach Roter Karte

Montenegro schien die Angelegenheit im Griff zu haben, hatte vor allem die bessere Abwehr. Mit Nemanja Grbovic wurde jedoch einer der Routiners noch in der ersten Spielhälfte disqualifiziert, weil er im Angriff einen Chilenen umgerissen hatte. Die Guerreros waren unvermittelt am Drücker, verbuchte einen 3:0-Lauf zum 13:13 (24.) und erarbeitete sich auch den 18:18-Ausgleich (29.).

Die Partie hatte seit der Roten Karte ein immenses Tempo aufgenommen. Die Abwehrarbeit geriet dabei auf beiden Seiten etwas in Vergessenheit. Montenegro ging führend in die Kabine, kam nach dem 20:18 aber, wie zu Beginn des Spiels, schläfrig heraus. Salinas glich beim 21:21 (35.) abermals aus, doch Montenegro griff dann teils in die Handball-Zauberkiste, etwa Bozovic beim 24:21 (41.).

Montenegro trifft in der Breite

Positiv für die Sieben von Zoran Roganovic daran war, dass sich immer wieder neue Spieler in die Torschützen-Liste eintrugen, während Wechsel bei Chile stets mit Leistungsdellen einher gingen. Wegen einiger Zeitstrafen gegen Montenegro blieben die Südamerikaner derweil auch nach dem 28:24 (47.) im Spiel. Salinas besorgte das 33:31 (57.). Die Spannung war erhalten geblieben.

Als Erwin Feuchtmann beim Siebenmeter, keine zwei Minuten vor Schluss, den 33:32-Anschluss-Treffer vergab, war das Spiel zugunsten der Montenegriner entschieden. Milos Vujovic machte im Gegenzug mit seinem zwölften Treffer und dem 34:31 den Sack zu, auch wenn die Guerreros nach einer Auszeit in der Schlussminute das 34:33 erzielten. Branko Vujovic traf zum 35:33-Endstand.

Montenegro - Chile 35:33 (20:18)

Montenegro: Matovic, N. Simic - M. Vujovic 12/4, B. Vujovic 9, Andjelic 5, Grbovic 4, M. Bozovic 2, Radovic 2, S. Vujovic 1, Bakic, Cepic, Kaludjerovic, Lasica, Lazovic, Sevaljevic, Vujacic
Chile: Garcia, Oliva - Erwin Feuchtmann Perez 9/4, Ahumada 6, R. Salinas 6/1, E. Salinas 4, Donoso 2, Frelijj 2, Salgado 2, Emil Ludwig Feuchtmann Perez 1, Paya 1, Ceballos, Codina, Delgado, Illesca, Scaramelli
Schiedsrichter: Ibrahim Özdeniz (Türkei)/Kürsad Erdogan (Türkei)
Zuschauer: 1100
Strafminuten: 14 / 2
Disqualifikation: Grbovic (21.) / -