Milan ist makellos in die neue Saison gestartet: Dem 2:0-Auftakterfolg beim FC Bologna ließen die Rossoneri am Samstagabend einen 4:1-Heimsieg gegen Torino folgen. Für die Gäste begann die Partie denkbar schlecht, da sie bereits nach 22 Minuten Torjäger Sanabria hatten verletzungsbedingt ersetzen müssen. Nach einer halben Stunde gestaltete sich das Unterfangen Punktgewinn in Mailand noch schwerer, weil Loftus-Cheek dynamisch in den Strafraum marschierte und seinen ehemaligen (bei Chelsea) wie neuen Teamkollegen Pulisic mustergültig bediente. Dieser ließ sich die Chance nicht nehmen und stellte mit einem Linksschuss auf 1:0 (33.).
Für Pulisic war es durchaus ein besonderer Treffer: Dass ein Spieler bei seinen ersten beiden Serie-A-Partien für Milan getroffen hatte, kam seit Einführung der Drei-Punkte-Regel in der Saison 1994/95 lediglich viermal vor. Dieses Kunststück nämlich war nur Andriy Shevchenko, Mario Balotelli, Jeremy Menez und Oliver Bierhoff vergönnt.
Es dauerte nach dem Führungstor allerdings nur drei Minuten, ehe das San Siro kurz verstummte: Mit einer nötigen Portion Glück überwand der aufgerückte Torino-Innenverteidiger Schuurs den überraschten AC-Keeper Maignan (36.). Die Rossoneri wollten das nicht auf sich sitzen lassen und schickten eine Angriffswelle nach der anderen in Richtung gegnerisches Tor. Mit der Belohnung in Minute 43: Referee Maurizio Mariani entschied nach Ansicht der Videobilder auf Handelfmeter, den Giroud eiskalt ins rechte obere Eck verwandelte. Noch vor der Pause erhöhte Theo - Rafael Leao hatte seinen Kapitän mustergültig bedient - per frechem Heber mit dem Außenrist auf 3:1 (45.+2).
Zweiter Videobeweis, zweiter souveräner Giroud-Elfmeter
Rund zehn Minuten brauchte Milan nach dem Seitenwechsel, um sich wieder gefährlich anzunähern: Loftus-Cheek scheiterte bei seinem Tunnel-Versuch an Keeper Milinkovic-Savic (56.). Wenig später entschied Mariani - erneut nach Videobeweis - zum zweiten Mal auf Elfmeter, den sich Giroud nicht entgehen ließ (65.). Schuurs hatte Rafael Leao heftiger am Fuß erwischt, der Portugiese wurde in der Folge auch ausgewechselt.
Neben Okafor kamen auch die anderen Neuzugänge Samu Chukwueze und Musah (Debüt für Mailand) zum Einsatz. Wirklich auf sich aufmerksam konnte das Trio aber nicht mehr machen. Die Rossoneri schalteten einige Gänge zurück und brachten das hochverdiente 4:1 souverän über die Zeit.
Deutlich höher hängen die Trauben wohl in den kommenden beiden Spielen: Am nächsten Freitag (20.45 Uhr) gastiert Stefano Piolis Mannschaft bei der unter Druck stehenden Roma, die am Samstag auch bei Hellas Verona patzte. Nach der Länderspielpause wartet für Milan am 16. September das Stadtduell mit Inter Mailand - die Neuauflage des jüngsten Champions-League-Halbfinalduells und der Vergleich der Meister von 2022 und 2021. Torino empfängt am 3. September (18.30 Uhr) den CFC Genua.