Trotz Vorrunden-Aus: Das Abschneiden der deutschen Junioren bei der U-17-EM muss nicht als Misserfolg verbucht werden - dennoch kann Trainer Michael Feichtenbeiner diverse Aspekte benennen, in denen Deutschland der gleichaltrigen Konkurrenz hinterherhinkt.
Die Enttäuschung war riesig - ebenso die Ernüchterung: Die deutsche U-17-Nationalmannschaft ist bei der Europameisterschaft nach der zweiten Niederlage im zweiten Gruppenspiel vorzeitig ausgeschieden. Beim DFB muss man sich eingestehen, dass es gegen die Spitzenteams dieser Altersklasse einfach nicht reicht. Vor dem finalen Auftritt am Freitag gegen das ebenfalls ausgeschiedene Österreich will man aber nicht in Lethargie verfallen - im Gegenteil: Es gilt, sich erhobenen Hauptes aus Irland zu verabschieden.
Nach der holprigen EM-Qualifikation, die die U-17-Nationalmannschaft nur mit etwas Glück durchstand, gab es am vergangenen Samstag gleich zum Auftakt der Europameisterschaft einen Rückschlag. Die Partie gegen Italien ging mit 1:3 verloren. Das zweite Gruppenspiel gegen Spanien am Dienstag (20 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ist daher bereits ein richtungsweisendes.
Nach einer durchwachsenen Qualifikation starten die deutschen U 17-Junioren am Samstag gegen Italien (19.30 Uhr) in die EM-Endrunde in Irland. Trainer Michael Feichtenbeiner blickt im Gespräch mit dem kicker zurück, spricht über die Ziele, seine Turnierfavoriten und sein nahendes Aus beim DFB.
Heimische Fußballfans legen aktuell ein besonderes Augenmerk auf die deutschen Junioren-Nationalmannschaften. Die U-19-Auswahl scheiterte im März in der Qualifikation zur Europameisterschaft wegen einer Niederlage gegen Norwegen. Auch die U 17 hatte Probleme, doch qualifizierte sich letztlich knapp für die Endrunde in Irland. Dort kommt es zu drei attraktiven Duellen.
Deutschlands U-17-Junioren benötigen ab Sommer einen neuen Trainer: Michael Feichtenbeiner verlässt das Team nach der Europameisterschaft, die im Mai in Irland ausgetragen wird.
Mit einem Dreier gegen Slowenien hatte die deutsche U 17 mit Blick auf die EM ihre Hausaufgaben am Dienstag erledigt, am Mittwoch dann durfte der DFB-Nachwuchs nachträglich jubeln. Platz zwei reicht für die Titelkämpfe vom 3. bis 19. Mai 2019 in Irland.
Das neu formierte A-Nationalteam begeisterte teilweise beim 3:2 gegen Holland, machte in jedem Fall Hoffnung auf eine erfolgreichere Zukunft nach dem frühen WM-Knockout 2018. Doch viele sorgen sich um die Jahrgänge danach. Zurecht - wie die jüngsten Ergebnisse zeigen.
Dreimal ging die DFB-Auswahl im zweiten EM-Qualifikationsspiel in Führung, dreimal fing sie sich - durch den Spross eines ehemaligen Weltklasse-Angreifers - den Ausgleich ein. Mit dem 3:3 konnte Trainer Michael Feichtenbeiner nach dem Remis gegen Weißrussland nicht zufrieden sein. Die Qualifikation ist in Gefahr.
Erst das Vorrunden-Aus der deutschen Herren-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft, jetzt steht erstmals seit der Saison 2005/06 kein deutsches Team im Viertelfinale der Champions League. Der deutsche Fußball hat wahrlich schon glanzvollere Zeiten erlebt. Durch eine gute Jugendarbeit erhofft man sich Besserung für die Zukunft. Doch auch in den U-Nationalmannschaften läuft nicht alles rund.