Als Mitfavorit auf den Titel war die kanadische Nationalmannschaft am Samstag (Ortszeit) mit einem lockeren 4:0 gegen Martinique in den Gold-Cup gestartet. Vier Tage später kam es in der Gruppe A zum Topspiel und Gradmesser gegen den zehnfachen Champion Mexiko, auch wenn dieser nur mit einer Eins-minus-Elf zum Turnier angetreten war.
In der 40. Minute durfte El Tri nach einem Abstauber-Tor von Roberto Alvarado den 1:0-Pausenstand bejubeln, nach der Halbzeit wurde es deutlich turbulenter. Erst war Bayern-Youngster Alphonso Davies an zwei Verteidigern vorbeigedribbelt und dann aus spitzen Winkel gescheitert (53.), dann erzielte der eingewechselte Kapitän Andres Guardado auf der Gegenseite aus 25 Metern traumhaft das 2:0 (54.).
Die Freude über den Anschlusstreffer der Kanadier von Lucas Cavallini (75.) währte nur kurz, weil wenige Augenblicke später wieder Davies im Mittelpunkt stand: Der 18-Jährige wurde auf seiner linken Seite von Uriel Antuna überlaufen, dann ließ der Angreifer von L.A. Galaxy Davies mit einem Haken auf den Hosenboden rutschen, und als der Bayern-Legionär wieder aufgestanden war und den Schuss vom Ex-Leverkusener Guardado klären wollte, fälschte er ihn so unglücklich ab, dass er vom Innenpfosten ins Tor prallte (77.).
Das 3:1 war gleichzeitig auch der Endstand in einer Partie, in der ein junges kanadisches Team dennoch bewiesen hat, dass es oben angreifen kann. Während Mexiko mit sechs Punkten sicher im Viertelfinale steht, kann Kanada mit einem Sieg gegen Kuba, das nach zwei Spieltagen null Tore geschossen und zehn kassiert hat, nachziehen.