Mexikos Nationaltrainer Miguel Herrera setzte nach einigen Vorab-Spekulationen zwecks der Torhüterposition letztlich auf Ochoa. Ferner spielte in der für europäische Verhältnisse eher ungewöhnlichen Fünferkette mit quasi hängendem "Libero" der ehemalige Barcelona-Akteur Marquez. Im Angriff verdrängten Pulido und dos Santos ManUnited-Jungspund Hernandez auf die Bank. Kameruns Coach Volker Finke vertraute unter anderem auf den Mainzer Choupo-Moting, während der Schalker Matip auf der Bank seinen Platz einnehmen musste. Im Angriff ruhten alle Hoffnungen natürlich auf den aktuell beim FC Chelsea angestellten Stürmerstar Eto'o.
Dos Santos hat Pech
Doch der kam zu Spielbeginn noch nicht zum Zug. Der Grund: Die Mexikaner machten Druck, kombinierten sich zunächst ordentlich bis zum Strafraum vor - dort fehlte jedoch lange Zeit der finale Pass oder die zündende Idee. Die kam in der 11. Minute, als am Ende gar der Ball im Netz lag: Herrera flankte von rechts in Richtung Elfmeterpunkt, wo dos Santos völlig frei stand und mit links zum 1:0 einschoss. Bitter: Der Treffer zählte aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht - eine knappe sowie falsche Entscheidung.
Davon konnte sich "El Tri" einige Zeigerumdrehungen nicht mehr erholen, Kamerun nutzte das, um selbst Zugang zum Spiel zu finden. Mit Erfolg: Choupo-Moting wurde von Eto'o in Szene gesetzt, schob zum 1:0 ein. Doch auch dieses Tor wurde aberkannt - dieses Mal zu Recht, weil der Chelsea-Akteur im Abseits stand (16.). Doch es ging weiter: Mbia köpfte am Tor vorbei, Eto'o knallte das Leder wenig später an den Außenpfosten (18. und 21.).
Wieder dos Santos, wieder kein Glück
Die durchaus schwungvolle Partie wogte hin und her, plötzlich war wieder die Herrera-Elf am Drücker - und einmal mehr landete das Spielgerät dabei hinter der Torlinie: Layun brachte dabei eine Ecke nach innen, im Zentrum köpfte dos Santos erfolgreich ein - doch Schiedsrichter Wilmar Alexander Roldan Perez aus Kolumbien pfiff erneut ab - eine sehr fragwürdige Entscheidung (30.). Teilweise reagierten die Mexikaner nun aggressiv, zu arg üblen Fouls ließen sich die Kicker um Kapitän Marquez allerdings nicht hinreißen.
Nach allem Frust sollten die Mexikaner später doch noch jubeln können. Getty Images
Das Spiel plätscherte bis zur Pause vor sich hin, endete demnach nach 45 Minuten mit 0:0. Lediglich eine starke Flanke von Marquez auf Peralta generierte noch einmal Gefahr, doch erstens setzte der Stürmer seinen Kopfball nicht in Richtung Tor, zweitens entschied das Schiedsrichtergespann dieses Mal richtigerweise auf Abseits (45.+1).
Gruppe A - 1. Spieltag
Mit Wut im Bauch ...
... Mit eben dieser kamen die Mexikaner natürlich ob der beiden aberkannten Treffer aus den Katakomben. Beinahe sprang dabei direkt nach Wiederbeginn das 1:0 heraus: Dos Santos ließ dabei gekonnt ein Zuspiel vom rechten Flügel direkt in den Lauf von Peralta abtropfen, der plötzlich frei vor Itandje auftauchte. Die Lücke zwischen den Beinen des Torhüters fand der Stürmer jedoch nicht (48.). Doch nachdem "El Tri" einen abgefälschten und dadurch höchst gefährlichen Freistoß von Kameruns Assou-Ekotto überstand (58.), münzte die Herrera-Elf ihre Wut endlich in ein Tor um. Nach feinem Doppelpass im Mittelfeld wurde zunächst Pechvogel dos Santos an der Strafraumgrenze angespielt. Dessen Schuss wehrte Itandje zwar noch ab, doch Peralta stand goldrichtig und staubte ins leere Tor zum 1:0 ab (61.).
Ochoa fliegt erfolgreich
Mexikos Nationaltrainer Herrera überraschte gegen Ende der Partie mit mutigen Wechseln - in der Offensive: Marco Fabian kam für Guardado (69.) und "Chicharito" Hernandez für den Torschützen Peralta (73.). Chancen generierte so weiterhin nur "El Tri" - Choupo-Moting, Eto'o und Co. blieben lange ohne Wirkung. Erst in der Nachspielzeit musste Mexikos Torwart Ochoa seine Fähigkeiten präsentieren, hielt einen Kopfball von Moukandjo mit einer starken Flugparade (90.+1). Dabei blieb es, auch weil Hernandez einen Konter nicht zum 2:0 ummünzen konnte (90.+3).
Mexiko trifft im zweiten Gruppenspiel am Dienstag (21 Uhr MESZ) in Fortaleza auf Brasilien, Kamerun bekommt es am Donnerstag (0 Uhr MESZ) in Manaus mit Kroatien zu tun.