2. Bundesliga

Paderborn-Coach Kwasniok mit großem Lob für Kruse

Kinsombi bei Paderborn "auf keinen Fall" mehr linker Verteidiger, Muslija fraglich

"Menschlich 1A mit Sternchen": Kwasniok mit großem Lob für Kruse

Die Wege von Max Kruse (re.) und dem SC Paderborn werden sich trennen. Trainer Lukas Kwasniok spricht dennoch in höchsten Tönen vom Routinier,

Die Wege von Max Kruse (re.) und dem SC Paderborn werden sich trennen. Trainer Lukas Kwasniok spricht dennoch in höchsten Tönen vom Routinier, picture alliance / Jens Niering

Der SC Paderborn und Trainer Lukas Kwasniok blicken auf eine "interessante" Länderspielpause zurück. Seiner Mannschaft gab er ein paar Tage länger frei, um die "nötige mentale Frische wiederherzustellen", die drei Nationalspieler kehrten derweil in unterschiedlichen Verfassungen zurück.

Visar Musliu, der unter anderem über 90 Minuten beim 1:1 Nordmazedoniens gegen England auf dem Rasen stand, sei ebenso euphorisiert in Paderborn angekommen, wie Ilyas Ansah, der sein Debüt für die deutsche U-20-Auswahl feierte. "Der Junge hat vor zwei Jahren noch irgendwo in der U-19-Verbandsliga rumgekickt, wenn man das so sagen darf. Jetzt trägt er den Adler auf der Brust", freute sich Kwasniok auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Elversberg für den 19-jährigen Angreifer, der im vergangenen Jahr von den Sportfreunden Siegen kam.

Müdigkeit bei Muslija

Anders sieht die Situation bei Florent Muslija aus, der mit dem Kosovo eine verlängerte Länderspielpause erlebte. "Er kam Mittwoch am späten Nachmittag zurück, hat drei Spiele in den Beinen und fast alle durchgespielt, dem hat man die Müdigkeit noch förmlich im Gesicht angesehen", erklärte Kwasniok. Entsprechend trainierte der Top-Scorer am Donnerstagmorgen noch nicht mit. "Am Freitag wird er sicherlich leicht trainieren und dann werde ich das einfach mit ihm entscheiden. Wir haben auch irgendwo eine Fürsorgepflicht für die Spieler, denn die Gefahr einer Verletzung ist deutlich erhöht."

Spielen wird Muslija am Samstag (13 Uhr) wohl nur, wenn er wirklich fit ist. Schließlich stehe gegen die SVE, die gemeinsam mit St. Pauli zu den laufstärksten Teams der Liga zählt, vor allem die Frische im Vordergrund. "Da brauchst du Spieler, die natürlich kicken können, aber vor allem auch Spieler, die in der Lage sind, dieses Tempo 90 Minuten mitzugehen, ansonsten wirst du von den Elversbergern überrannt."

Leipertz bekommt den Lohn für "Vollgas" im Training

Überrannt wurde seine Mannschaft auch in der ersten Halbzeit gegen Nürnberg, als es bereits zur Pause 0:3 stand (Endstand 1:3). Kwasniok reagierte schon in der Halbzeit mit drei Wechseln auf die "Nicht-Leistung des ein oder anderen", Auswirkungen auf die nächste Aufgabe hat das allerdings nicht, jeder durfte sich in der Zwischenzeit wieder beweisen. "Wenn ich einen Robert Leipertz diese Woche gesehen habe, der ist eigentlich kein Trainings-Weltmeister, hat aber diese Woche Vollgas gegeben", führte Kwasniok beispielhaft an und versicherte dem Co-Kapitän Einsatzzeit.

Ebenfalls klar ist, dass das Experiment mit David Kinsombi auf der linken Abwehrseite einmalig bleibt. "Kinsombi wird auf gar keinen Fall mehr linker Verteidiger spielen, da habe ich ihm keinen Gefallen mit getan", betonte der Coach. "Da konnte der Junge überhaupt nichts dafür, deswegen wurde er auch nicht zur Halbzeit rausgenommen. Das war eher meine Verfehlung."

Er hätte hier den großen Star raushängenlassen können, aber das hat er nicht ein einziges Mal getan.

Lukas Kwasniok über Max Kruse

Auch zur sich anbahnenden Vertragsauflösung mit Max Kruse äußerte sich Kwasniok. "Er hat es sich anders vorgestellt, wir insgesamt auch, aber es lag halt nicht nur an ihm, sondern vor allem an der Tatsache, dass wir nicht die Spielidee so mit Leben füllen konnten, wie wir uns das ursprünglich vorgenommen haben", begründete der 42-Jährige die wenige Spielzeit, die der Routinier erhielt. Demnach habe man sich vor der Saison ausgerechnet, deutlich häufiger mit viel Ballbesitz aufzutreten und so auch Kruse besser einbinden zu können, dies war bislang jedoch nicht der Fall.

Kruse selbst habe sich dabei keine Verfehlungen geleistet, wie der Trainer betont. Im Gegenteil: "Die Beziehung war vor allem auf menschlicher Ebene 1A mit Sternchen. Er hätte hier den großen Star raushängenlassen können, aber das hat er nicht ein einziges Mal getan", lobte Kwasniok. "Da kann ich nur alle Hüte vor ziehen und würde mir wünschen, dass alle Spieler, die in ihrem Leben schon etwas erreicht haben, sich dennoch diese Demut und Menschlichkeit bewahren."

dza

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