Int. Fußball

ManUnited schließt mehrere Journalisten von PK aus

Beim Rekordmeister brodelt es

ManUnited schließt mehrere Journalisten von PK aus

Sieht seine Mannschaft weiterhin "auf einem guten Weg": Erik ten Hag.

Sieht seine Mannschaft weiterhin "auf einem guten Weg": Erik ten Hag. IMAGO/Sportimage

Auf Manchester Uniteds Pressekonferenz war es an diesem Dienstag deutlich leerer als sonst. Mehreren bekannten Journalisten, unter anderem von "Sky Sports", ESPN oder den "Manchester Evening News", verweigerte der englische Rekordmeister die Teilnahme - und schaffte damit nicht gerade die Grundlage dafür, dass die anhaltende Unruhe im Umfeld alsbald verfliegt.

Der Klub begründete den Schritt damit, dass mehrere Medien ihn im Zuge ihrer jüngsten kritischen Berichterstattung nicht kontaktiert und ihm so keine Chance gelassen hätten, Stellung zu beziehen. Konkret geht es um Berichte, wonach angeblich bereits die Hälfte der Spieler im Kader den Glauben an Trainer Erik ten Hag zu verlieren beginnen und an dessen Methoden zweifeln sollen.

Ten Hags Journalisten-Ärger: "Sie sollten zuerst zu uns kommen"

"Sie sollten zuerst zu uns kommen und nicht hinter unserem Rücken Artikel drucken, die nicht richtig sind", verteidigte ten Hag selbst auf der PK vor dem Heimspiel gegen Chelsea am Mittwoch (21.15 Uhr, LIVE! bei kicker) die Maßnahme, deren zeitliches Ausmaß zunächst unklar blieb. "Sie sollten uns das vorher mitteilen und wir sollten eine normale und professionelle Diskussion darüber führen."

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Die berichteten Probleme dementierte er. "Natürlich gibt es wie in jedem Team Spieler, die wenig spielen und darüber nicht glücklich sind, aber das ist ganz normal." Jeder Spieler könne zu ihm kommen und mit ihm sprechen. "Und wenn einer anderer Meinung ist, werde ich natürlich zuhören." Doch "niemand", also "vielleicht einer oder zwei", hätte bislang Kritik an der Spielweise geübt. "Die Mehrheit will genau so spielen: aktiv, dynamisch, mutig." Allein die Auftritte bei Everton (3:0) und Galatasaray (3:3) seien nur möglich, wenn die Spieler hinter seiner Arbeit stehen, so ten Hag, der seine Mannschaft eisern "auf einem guten Weg" sieht.

Doch klar ist auch: Regelmäßig schwache Vorstellungen wie die in Newcastle (0:1), die am Samstag auf das Galatasaray-Spiel folgte, und das drohende Aus in der Champions League halten ManUnited im Krisenmodus. Zumal zahlreiche Leistungsträger wie Marcus Rashford oder Torhüter André Onana ihrer Form hinterherlaufen und seit Monaten Nebenschauplätze wie jener um den weiterhin verbannten Jadon Sancho das öffentliche Bild trüben.

Ob in dieser Gemengelage der Denkzettel für einige Journalisten die erhoffte Wirkung zeigt, bleibt fraglich. Die "Manchester Evening News" jedenfalls halten schon mal an ihrer Darstellung fest. Sie sei "gut recherchiert".

jpe