Manchester Citys Trainer Pep Guardiola brachte im Vergleich zum 5:1 gegen den FC Watford Foden, Mahrez, Bernardo Silva und Stones für Grealish, Sterling, Fernandinho und den Gelb-gesperrten Joao Cancelo.
Real-Coach Carlo Ancelotti schickte nach dem 3:1 bei CA Osasuna Vinicius Junior, Kroos, Modric, Mendy und Carvajal für Asensio, Camavinga, Dani Ceballos, Nacho und Vazquez ins Rennen.
De Bruyne und Gabriel Jesus schocken Real
Vom Anpfiff weg legte City eine enorme Dominanz an den Tag - und ging bereits nach 93 Sekunden in Führung: De Bruyne verwertete per Kopf eine Mahrez-Flanke (2.). Real hatte gerade versucht, den ersten Schock abzuschütteln, da musste Courtois bereits zum zweiten Mal hinter sich greifen: Gabriel Jesus ließ dem belgischen Schlussmann aus kurzer Distanz keine Chance (11.). City hatte Real überrollt - und ließ nicht locker.
Auf die unglaubliche Intensität, Zielstrebigkeit und Souveränität der Skyblues fand ein verunsichertes Real zunächst keine Antwort. Der englische Meister wollte mehr: Mahrez und Foden konnten in einer Phase, die wie eine Machtdemonstration wirkte, aber nicht nachlegen (26., 29.). Und plötzlich war Real da. Ein Kopfball von Alaba ging noch vorbei (30.), Benzema brachte den Rekordsieger der Königsklasse mit seiner Direktabnahme wieder ins Spiel (33.).
In der Folge wirkten die Gäste selbstbewusster und gefestigter im eigenen Aufbau, City blieb jedoch weiter spielbestimmend. Ohne weiteren Treffer endete der rasante erste Durchgang.
Highlights en masse - Vinicius Junior vs. Fernandinho
Nicht minder unterhaltsam begann die zweite Hälfte. Mahrez traf nur den Pfosten, Carvajal klärte einen Schuss von Foden vor der Linie (48.). Beim Kopfball des englischen Youngsters war der Real-Verteidiger dann machtlos. Der eingewechselte Fernandinho hatte auf dem Flügel ein Zuspiel Richtung Vinicius Junior abgefangen, geflankt und Foden gefunden (53.). Nur zwei Minuten später ereignete sich die fast identische Situation: Pass auf den Flügel für Vinicius Junior und Pressing Fernandinho. Nur diesmal ließ der Flügelspieler seinen Landsmann alt aussehen und traf nach einem 50-Meter-Sprint zum erneuten Anschluss (55.).
Wieder lieferten sich die Teams einen spektakulären Schlagabtausch - und wieder stellte City den alten Abstand her. Nachdem Schiedsrichter Istvan Kovacs vorausschauend Vorteil hatte laufen lassen, zimmerte Bernardo Silva den Ball links im Strafraum ansatzlos ins linke Kreuzeck (74.). Beinahe legte Mahrez noch den fünften Streich nach (76.).
Benzemas rotzfrecher Elfmeter
Real steckte trotzdem nicht auf und wurde von Laporte unfreiwillig belohnt. Einen vom Franzosen verschuldeten Handelfmeter verwandelte Benzema eiskalt: Per Panenka verlud der Franzose, der gegen Osasuna zuletzt wohlgemerkt noch zwei Strafstöße verschossen hatte, den machtlosen Ederson (82.).
In der Schlussphase mobilisierten die Gäste noch mal einiges, letztlich war City aber dem insgesamt achten Treffer näher. Doch Ruben Dias verpasste knapp (85.). Somit endete die Partie mit 4:3 - dem torreichsten Champions-League-Halbfinale der Geschichte (nur Ajax' 5:2 gegen Bayern 1995 und Liverpools 5:2 gegen die Roma 2018 hatten gleich viele Tore).
ManCity gastiert am Samstag (18.30 Uhr) bei Leeds United, ehe am nächsten Mittwoch das Halbfinal-Rückspiel (21 Uhr) in Madrid ansteht. Real könnte sich zuvor im Heimspiel gegen Espanyol Barcelona (Samstag, 16.15 Uhr) zum spanischen Meister krönen.