Vor dem Endspiel bestimmte die Zukunft von Erik ten Hag die Schlagzeilen. Wie der Guardian berichtete, sollte es ungeachtet des Ergebnisses das letzte Spiel des Niederländers als ManUnited-Coach werden. Ein gutes Omen? Beim letzten Triumph in diesem Wettbewerb 2016 holte Louis van Gaal als letzte Amtshandlung den FA Cup.
Ten Hag "fokussierte" sich auf den Job und brachte bei der Wiederauflage des letztjährigen Endspiels im Vergleich zum 2:0 bei Brighton Rashford und Varane für Amad (Bank) sowie Casemiro (nicht im Kader).
Sein Gegenüber Pep Guardiola überraschte mit einem Doppelwechsel in der Innenverteidigung: Stones und Aké begannen nach dem 3:1 gegen West Ham anstelle von Ruben Dias und Akanji (beide Bank). Zudem ersetzte Kovacic den offensiveren Doku (Bank).
ManUnited-Matchplan wird sofort sichtbar
Der Matchplan der Red Devils wurde gleich in der ersten Aktion deutlich: Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte suchte Bruno Fernandes Rashford mit einem Heber in der Tiefe (1.) - die hohen Zuspiele in den Rücken der Abwehr prägten auch anschließend das Offensivspiel der Elf von ten Hag. In der Defensive stand Manchester United im Zentrum sehr kompakt: Die Außenspieler Rashford und Garnacho rückten gegen den Ball weit in die Mitte ein.
Dieser Schachzug stellte die Skyblues sichtlich vor Probleme. Sie kontrollierten zwar die Partie, gefährlich ins letzte Drittel drangen sie aber nicht vor. Dann luden sie auch noch den Stadtrivalen zur Führung ein. Garnacho profitierte nach Diogo Dalots weitem Schlag von einem Missverständnis zwischen Gvardiol und Keeper Ortega Moreno - der Verteidiger hatte den Ball über den herauseilenden Schlussmann hinweg genau in den Lauf des Argentiniers geköpft (30.).
Doku belebt ManCitys Spiel
Keine zehn Minuten später musste der deutsche Torhüter den Ball erneut aus dem Netz holen. Nachdem Rashfords Treffer noch zu Recht zurückgenommen worden war (38.), sorgte Mainoo eine Zeigerumdrehung später für die 2:0-Halbzeitführung: Der Youngster schob nach einem perfekt ausgespielten Gegenstoß über Rashford, Garnacho sowie Bruno Fernandes eiskalt ein. Mainoo und Garnacho (beide 19) sind nach Norman Whiteside (1983 gegen Brighton) und Cristiano Ronaldo (2004 gegen Millwall) erst die Teenager drei und vier, die für ManUnited einen Treffer im FA-Cup-Endspiel erzielten.
Guardiola reagierte zur Pause auf die Vorstellung seines Teams mit einem Doppelwechsel und brachte unter anderem Doku für Kovacic. Dies sollte sich auszahlen. Denn Doku zog aufgrund seiner Dribbelstärke immer wieder zwei Gegenspieler auf sich und schaffte damit Platz für seine Mitspieler. Aus diesem Grund fand das Geschehen nach Wiederanpfiff näher am ManUnited-Gehäuse statt.
Anschlusstor der Skyblues kommt zu spät
Das Anschlusstor sollte trotz zahlreichen Abschlüssen zunächst nicht fallen: Haaland traf nach Vorarbeit von Doku nur die Latte (55.), Joker Alvarez schoss aus gut sechs Metern vorbei (64.).
Die Zeit lief den Citizens, die als erste Mannschaft das englische Double verteidigen wollten, davon. Doch bis auf bei Distanzschüssen musste Onana nicht zupacken. Eine Viertelstunde vor dem Ende rückte Schiedsrichter Andy Madley in den Mittelpunkt: Trotz Citys Forderung nach einem Elfmeter blieb Mainoos Halten gegen Haaland ungeahndet.
Bis in die Schlussphase hinein gaben die Skyblues weiterhin Doku die Kugel. Daher war es auch wenig verwunderlich, dass er kurz vor dem Ende nochmals für Spannung sorgte: Seinen Distanzschuss ließ Onana passieren (87.).
Doch mehr als Ergebniskosmetik stellte das 1:2 nicht mehr dar, sodass die Red Devils letztlich ihren 13. Sieg im FA Cup feierten. Gleichzeitig erreichten sie damit auf den letzten Drücker auch die Europa League - zum Ärger von Chelsea und Newcastle United. Vielleicht dann eben ohne ten Hag, dem das Schicksal von Landsmann van Gaal droht.