Pep Guardiola entschied sich nach der geglückten Generalprobe, ManCity setzte sich mit 1:0 gegen Arsenal durch, für zwei Anpassungen an der Startformation: Gündogan und Garcia durften anstelle von Foden (Bank) und Aké, der wohl nicht hundertprozentig fit war, beginnen. Mit Kevin De Bruyne, der sich beim Länderspiel Belgiens gegen England verletzt hatte und schon gegen die Gunners pausieren musste, fehlte den Citizens nach wie vor das Herzstück der Offensive.
Und das machte sich auch bemerkbar. Die favorisierten Citizens hatten zwar den Erwartungen entsprechend den Ball zur meisten Zeit am Fuß (70 Prozent Besitz in der ersten Hälfte), brachten aber keine vielversprechenden Abschlüsse zustande. Das lag zum einen daran, dass sich die Guardiola-Elf hüben wie drüben deutlich zu viele Abspielfehler leistete, zum anderen machte Porto seinen Job in der Defensive konzentriert.
City lädt ein und leistet dann nur Begleitschutz
Die Gäste aus Portugal standen zwar sehr tief und ließen die Skyblues einfach mal machen, verbuchten aber die gefährlicheren Möglichkeiten - zumeist auf Einladung von City. So auch in der 14. Minute, als Luis Diaz einen katastrophalen Fehlpass von Ruben an der Mittellinie in Empfang nahm, ein wunderschönes Solo hinlegte und dieses mit dem Schuss ins lange Eck zur 1:0-Führung krönte. Einige Verteidiger hätten den schönen Lauf des Kolumbianers stoppen können, standen aber zu weit weg und agierten insgesamt zu passiv.
Strittiger Elfmeter zum Ausgleich
Wenig später zeigte der Unparteiische nach einem unbedachten Einsteigen von Pepe gegen Sterling auf den Punkt (17.). Aguero führte den Strafstoß nach minutenlanger Rücksprache des Referees mit dem VAR - Gündogan, der kurz zuvor nur den Pfosten getroffen hatte, war vor dem Pfiff nämlich Marchesin auf das Schienbein gestiegen - aus und markierte den schmeichelhaften Ausgleich (20.). Es dauerte nicht lange, bis die Mannschaft von Pep Guardiola die nächste Einladung verschickte: Ederson spielte einen Abschlag direkt auf den Fuß von Uribe und hatte Glück, dass der aus aussichtsreicher Position die erneute Führung liegen ließ (22.).
Gegen Ende des ersten Durchgangs drehte ManCity noch einmal ordentlich auf, zog dreimal mit Tempo in den Strafraum, brachte aber in keiner der Situationen einen Schuss zustande. Der Schlusspunkt gehörte dann Portos Marega, der sich im Sechzehner für den Querpass entschied und dadurch eine weitere gute Möglichkeit auf das 2:1 verpasste (43.).
Gündogan sehenswert - Joker-Koproduktion
Nach dem Seitenwechsel versuchten es die Skyblues mit mehr Tempo, spielten den Ball schnurstracks - und etwas sicherer - nach vorne und näherten sich durch Gündogan erstmals an (50.). Die Guardiola-Elf hatte in Hälfte zwei alles im Griff und ließ nichts anbrennen, Porto hatte mit dem enormen Tempo der Hausherren sichtlich Probleme. In der 65. Minute wusste sich Vieira vor dem eigenen Strafraum gegen Gündogan nur noch mit einem Foul zu helfen. Der deutsche Nationalspieler übernahm den Freistoß aus zentraler Position selbst, zirkelte den ruhenden Ball über die Mauer hinweg ins linke Eck und brachte ManCity in Front.
Acht Zeigerumdrehungen darauf schlug es erneut hinter Schlussmann Marchesin ein: Ferran Torres zog nach Doppelpass mit Foden im Strafraum an Pepe vorbei, vollendete mit einem Schlenzer ins rechte Eck und stellte fünf Minuten nach seiner Einwechslung auf 3:1 (73.). Für Porto hätte es in der Schlussphase noch schlimmer kommen können, doch Mahrez scheiterte am Keeper (82.) und Rodri aus der Distanz am Aluminium (84.). Es blieb also beim chaotischen, aber letztlich gerechtfertigten 3:1-Erfolg für die Citizens. Der FC Porto ging erneut auf der Insel als Verlierer vom Feld und ist nach wie vor ohne Erfolg in einem Auswärtsspiel in England (drei Unentschieden, 17 Niederlagen). Zumindest erzielten die Drachen mal wieder einen Treffer, was bei den sieben Gastspielen zuvor nicht gelang.
Für Manchester City geht es am Samstag (13.30 Uhr) bei West Ham United weiter, Porto ist ebenfalls am Samstag (21.30 Uhr) wieder dran, dann gegen den FC Gil Vicente.