Eine Hand genügte. Mehr bedurfte es gar nicht, um die klaren Torchancen abzuzählen, die sich Manchester City am Dienstagabend erarbeitete. Alleine das sagte eine Menge aus - nicht zuletzt darüber, welch gutes Auswärtsspiel Borussia Dortmund machte.
Am Ende verlor der BVB zwar mit 1:2, dennoch war die Mannschaft nach dem 1:2 gegen Eintracht Frankfurt kaum wiederzuerkennen. Sie verteidigte leidenschaftlich, sie griff mutig an - und verhielt sich taktisch höchst diszipliniert.
All das bereitete ManCity derart große Probleme, dass sich die Skyblues nicht so entfalten konnten, wie sie es sonst tun. Aber: Sie waren ungemein effektiv und schlugen bei ihrer ersten Torchance auf Anhieb zu. Nach einem Fehlpass von Can schaltete ManCity schnell um, am Ende traf De Bruyne nach einer Mahrez-Ablage aus fünf Metern (19.).
Duell zwischen Rodrigo und Can: Der VAR meldet sich
Nun war der Favorit auf Kurs, doch der BVB ließ sich vom Rückstand nicht beirren. Nach einer halben Stunde allerdings der nächste Schockmoment: De Bruyne servierte einen Halbfeldfreistoß, Rodrigo und Can gingen zum Ball, ehe sich der Mittelfeldmann der Gastgeber den Kopf hielt und sich zu Boden warf. Schiedsrichter Ovidiu Alin Hategan zeigte auf den Punkt, obwohl Can Rodrigo allenfalls leicht am Knie berührt hatte. Erst als sich der VAR einschaltete, nahm der Unparteiische seine Entscheidung zurück (33.).
Wenig später traf Dortmund zum Ausgleich, doch auch das hatte nicht Bestand: Bellingham spitzelte den Ball an der Strafraumgrenze vor ManCitys Torwart Ederson weg und schob dann ins leere Tor ein, der Schiedsrichter erkannte aber ein Foul von Bellingham und pfiff deshalb umgehend ab, bevor der Ball im Netz lag (37.). So konnte der VAR nicht eingreifen - Pech für den BVB.
Champions League, Viertelfinal-Hinspiele
Hitz pariert gegen Foden
Und doch: Dortmund war auf Augenhöhe - und kurz nach der Pause dem Ausgleich nahe: Nach einem herrlichen Steilpass von Dahoud tauchte Haaland alleine vor Ederson auf, scheiterte aber an ihm (48.). Und ManCity? Bemühte sich, fand allerdings kaum einmal Räume. Erst nach gut einer Stunde bot sich Foden eine Großchance - Hitz parierte (65.).
So blieb ein Unentschieden für den BVB in Reichweite, in der Schlussphase war es dann plötzlich zum Greifen nahe: Haaland steckte für Reus durch, der Dortmunder Kapitän lief alleine auf Ederson zu und traf zum 1:1 (84.). Weil sich die Borussia aber noch eine letzte Unaufmerksamkeit leistete, schlug ManCity nochmal zurück: Der eingewechselte Meunier unterlief eine Flanke von De Bruyne, Gündogan legte von der Grundlinie für Foden ab - 2:1 (90.).
So war die Enttäuschung im Dortmunder Lager groß. Aber: Mit dem Resultat kann der BVB im Rückspiel etwas anfangen. Dieses steigt nächste Woche am Mittwoch (21 Uhr). Zuvor ist Dortmund in der Bundesliga beim VfB Stuttgart zu Gast (Samstag, 18.30 Uhr), ManCity trifft Stunden zuvor (13.30 Uhr) auf Leeds United.