So schnell kann es gehen. In der vergangenen Spielzeit kickte die Bielefelder Arminia noch zwei Etagen über der Mainzer Reserve, nun trafen sich die beiden Vereine zu einem Drittligaspiel. Bei den Ostwestfalen blieb nach dem Abstieg der große Umbruch aus, mit Schuppan, Dick, Börner, Brinkmann und vor allem Kluge heuerte viel Erfahrung auf der Alm an, alle durften gegen Mainz von Beginn an ran. Und ganz vorne stürmte bei Trainer Norbert Meier natürlich Torjäger Klos. Der FSV baut hingegen auch nach dem Aufstieg auf junge Spieler. Coach Martin Schmidt gab sich vor dem Rundenstart bescheiden: "Wir wollen irgendwo im hinteren Mittelfeld landen."
Sonderzug verspätete sich
Weil ein Sonderzug mit Bielefelder Fans verspätet in der Landeshauptstadt eintraf, wurde die Partie mit 15 Minuten Verzögerung angepiffen. Die Mainzer kamen mit dieser Situation zunächst besser zurecht und konnten das auch in ein Tor ummünzen: In der siebten Minute brachte Bouziane seine Farben per Lupfer in Führung und verpasste der Arminia die kalte Dusche.
Auch in der Folge blieben die Rheinhessen am Drücker und waren dem zweiten Tor näher als die Gäste ihrem ersten. Die Arminia wirkte im Vorwärtsgang harmlos und uninspiriert und stellte die Schmidt-Truppe vor keine größeren Probleme. Einzig bei Brinkmann-Standards kamen die Ostwestfalen ein ums andere Mal in Tornähe. 05-Keeper Hendl wurde dabei jedoch nie ernsthaft gefordert.
Der 1. Spieltag
Und dennoch stand es nach 38 Minuten 1:1. Arminen-Torjäger Klos schaltete im Durcheinander vor dem Mainzer Tor am schnellsten und schob aus kurzer Distanz zum Ausgleich ein. Bis zum Pausenpfiff nahm die Partie noch einmal richtig Tempo auf: Dick scheiterte am Pfosten (40.) und auf der Gegenseite hatte der für Bouziane gekommene Höler die erneute Mainzer Führung auf dem Fuß (45.).
Die Arminia begann den zweiten Durchgang besser als den ersten und verbuchte durch Müller den nächsten Abschluss , Hendl war aber auf dem Posten (50.) - genauso wie Schwolow, als er von Höler gefordert wurde (55.).
Möglichweise auch wegen der hochsommerlichen Temperaturen in Mainz flachte die Partie ein wenig ab. Der einzige Feldspieler, der konstant auf Betriebstemperatur blieb, war Höler, der im Privatduell mit Schwolow aber nicht mehr punkten sollte. Die Bielefelder blieben vor allem nach hohen Bällen gefährlich, Testroets abgefälschter Kopfball landete auf der Querlatte.
Es deutete alles auf ein Unentschieden hin. Doch dann kam Hemlein. In der ersten Minute der Nachspielzeit stand der Armine am langen Pfosten goldrichtig und machte den Auftaktdreier für die Ostwestfalen perfekt. Die Mainzer hatten keine Zeit mehr, auf diesen Schock zu reagieren.
Nächsten Samstag gastiert der FSV bei Mitaufsteiger Fortuna Köln (14 Uhr), der DSC empfängt zeitgleich den Halleschen FC.