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Mehmedi, Ginczek und der doppelte Doppelpack

Wolfsburg überzeugt in Magdeburg, Brooks wieder nur auf der Bank, Yeboah verschießt Strafstoß

Mehmedi, Ginczek und der doppelte Doppelpack

Trafen beide jeweils doppelt: Daniel Ginczek und Admir Mehmedi.

Trafen beide jeweils doppelt: Daniel Ginczek und Admir Mehmedi. imago images

Sieben Nationalspieler unterwegs, William (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und Marin Pongracic (Pfeiffersches Drüsenfieber) nicht fit, ebenso Torjäger Wout Weghorst (Rückenprobleme) - dennoch feierte der VfL Wolfsburg einen gelungenen Testspielabschluss. "Es war ein guter Test gegen einen robusten Gegner", zeigte sich Trainer Oliver Glasner zufrieden. In Magdeburg überzeugte die Mannschaft des Österreichers vor allem im ersten Durchgang durch ansehnliche Kombinationen, gute Pressingmomente, viele Offensivaktionen, die in einigen Torchancen mündeten. Und in Treffern: Admir Mehmedi, der als Zehner agierte, traf per Flachschuss zur frühen Führung, Stürmer Daniel Ginczek legte mit einem verwandelten Foulelfmeter und per Abstauber nach. Zwischenzeitlich hatte FCM-Kapitän Christian Beck mit einem Lupfer sehenswert verkürzt.

Ein ums andere Mal deckte die die schnelle Offensive der Gäste die Gefahren des Wolfsburger Pressings und der extrem hochstehenden Viererkette auf, brach nach VfL-Ballverlusten hin und wieder durch, ohne jedoch zunächst weitere Großchancen zu erarbeiten. Auffällig in der VfL-Abwehr: Erneut spielte Kapitän Josuha Guilavogui an der Seite seines französischen Landsmanns Maxence Lacroix in der Innenverteidigung. Ein weiterer Fingerzeig für John Anthony Brooks: Der Amerikaner, der erst in der 65. Minute ins Spiel kam, droht seinen Stammplatz zu verlieren, auch wenn Glasner zu relativieren versucht. "Es gab keinen Fingerzeig für irgendwen", sagte der Coach. "Wir wollen die Spiele nutzen, um Maxence Lacroix einzugewöhnen." Und da helfe nun mal aus sprachlichen Gründen Guilavogui an dessen Seite. Jedoch hat auch der Trainer zufrieden festgestellt: Dieses Duo scheint zu funktionieren.

In der Offensive wiederum betrieben gleich einige Spieler eine Woche vor dem Start gelungene Eigenwerbung. Auch Mehmedi vollendete nach der Pause nach schöner Vorlage von Joao Victor seinen Doppelpack, Ginczek erwies sich als guter Ersatz für den verhinderten Weghorst. John Yeboah hätte den Wolfsburger Erfolg noch in die Höhe schrauben können, einen an ihn verwirkten Strafstoß setzte der Rückkehrer aus Venlo jedoch neben das Tor.

Besonderheit in Magdeburg: 2500 Zuschauer waren für den Test zugelassen, 1098 nahmen die Möglichkeit wahr, nach Monaten mal wieder ein Spiel im Stadion zu verfolgen. VfL-Coach Glasner fand's gut: "Man sieht, wie schön es ist, wenn auch nur 1000 Zuschauer da sind."

Thomas Hiete