FCM-Trainer Jens Härtel baute sein Team im Vergleich zum 1:1 in Rostock einmal um: Brandt verteidigte zentral. Für Bankert blieb so nur ein Bankplatz übrig. Rüber auf die Gegenseite! Für Vasile Miriuta war der Auftritt in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt der erste Einsatz als Cottbus-Coach. Gegenüber dem 1:2 gegen Kiel tauschte der 47-Jährige, der bereits als Spieler ein Anführer der Lausitzer gewesen war, dreimal Personal: Berger, Zickert und Mattuschka verdrängten Hübener, Holz und Kyereh aus der Startformation
Es war ein munteres Duell, das sich die Kontrahenten in der Anfangsphase lieferten. Cottbus versteckte sich keineswegs, setzte sich mitunter gar in Magdeburgs Spielhälfte fest. Doch der FCM überstand die Drangphase der Lausitzer unbeschadet und drückte das Gaspedal alsbald selber durch. In der 12. Minute hätten sich die Hausherren für ihre nun ansprechenden Offensivanstrengungen um ein Haar belohnt: Ein Flachschuss von Brandt sauste hauchdünn am rechten Pfosten vorbei. Der Schock über die Riesenchance der Hausherren schien auch Renno in den Gliedern zu stecken – nach einer Hereingabe von Farrona Pulido hatte der Energie-Keeper den Ball erst im Nachfassen sicher (13.).
Dann war wieder Cottbus an der Reihe. Sukuta-Pasu setzte sich an der Strafraumgrenze erst gut in Szene, platzierte dann das Leder aber schwach in den Armen von FCM-Schlussmann Glinker. Dennoch: Die Blau-Weißen waren nun besser im Spiel. Und nach einem weiten Löhmannsröben-Einwurf hätte es wiederum 1:0 stehen können: Fuchs zielte nur knapp am Kasten vorbei (18.).
Das Ostduell war auch im Anschluss eine unterhaltsame Angelegenheit. Schwungvolle Passagen wechselten zwar auch mit Phasen, in denen beide Teams das Risiko scheuten. Chancen gab es vor der Pause aber jede Menge. Eine auf jeder Seite sei noch genannt: Sukuta-Pasu setzte sich im Zweikampf robust und ballgewandt zu Wehr, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Glinker (31.). Auf der Gegenseite war auch der Europapokalsieger von 1974 der Führung nahe: Ein Kopfball von Kapitän Sowislo senkte sich aufs Tordach (41.), Pause!
Der 11. Spieltag
War die Begegnung im ersten Durchgang schon attraktiv, sollte sie in der zweiten Hälfte spektakulär werden. Großartige Chancen auf beiden Seiten, strittige Szenen, unorthodoxe Rettungsaktionen gab es zuhauf. Sie alle aufzuführen, würde zu weit führen, da sich Spektakel ja am besten in Toren ausdrückt.
Also der Reihe nach: In der 56. Minute ging Magdeburg in Front. Der Türöffner dabei: Mimbala. Cottbus' Verteidiger verschlampte den Ball, in dem er diesen erst zu weit von der Brust prallen ließ und anschließend Fuchs nicht energisch genug attackierte. Dieser passte mit Übersicht zu Beck, der sich diese Chance natürlich nicht nehmen ließ. Doch die Lausitzer antworteten prompt: Der aufgerückte Möhrle wuchtete den Ball nach Mattuschkas Freistoßflanke aufs Tor, Glinker konnte die Kugel nur nach vorne abwehren. Sukuta-Pasu drosch das Spielgerät aus der Nahdistanz ins Netz, Ausgleich (60.)!
In der 66. Minute hatte Cottbus die Partie gedreht! Sukuta-Pasu wurde auf rechts steil geschickt. Der Sturmtank sah den mitgelaufenen Mattuschka, der seine Erfahrung vor dem Kasten routiniert in den zweiten Gästetreffer überführte. Die wilde Fahrt in Magdeburg war damit aber noch nicht beendet. Im Gegenteil. In der Schlussphase gab es Hochkaräter auf beiden Seiten – aber nur noch einen Treffer. Und zwar für den FCM: Renno wehrte einen Freistoß zur Seite ab, im rechten Strafraumbereich kam Puttkammer im Zweikampf mit Szarka zu Fall. Referee Florian Meyer entschied auf Elfmeter. Goalgetter Beck vollstreckte sicher in die Tormitte (90. +2). Becks neunter Saisontreffer sollte gleichbedeutend mit dem Endstand sein.
Der 1. FC Magdeburg ist am kommenden Freitagabend (19 Uhr) in Kiel gefordert. Am Sonntag (14 Uhr) hat der FC Energie Cottbus den SV Wehen Wiesbaden im heimischen Stadion der Freundschaft zu Gast.