Lyon-Coach Rudi Garcia sah nach dem 2:3 beim FC Toulouse keinen Grund für Veränderungen.
Benfica-Trainer Bruno Lage überraschte mit zwei Personalien: Im Vergleich zum 2:0 gegen Rio Ave standen die beiden Talente Gedson (20) und Tomas Tavares (18) für die erfahrenen Pizzi und André Almeida in der Startelf.
Andersen sorgt für Blitzstart
Olympique Lyon knüpfte von Beginn an nahtlos an die zuletzt gezeigten Leistungen unter Neu-Coach Garcia an. Die Franzosen agierten äußerst entschlossen und sorgten früh für ein erstes Ausrufzeichen: Kapitän Dubois hatte im Anschluss an eine Ecke ungestört ins Zentrum flanken dürfen und dort für Andersen serviert. Der Innenverteidiger köpfte mit viel Wucht zum 1:0 ein (4.).
Lyon hielt das Tempo hoch und schnürte Benficas überforderte Hintermannschaft um deren Strafraum ein. Gestoppt wurden die Angriffsbemühungen durch eine schwere Verletzung: Vlachodimos hatte seinen eigenen Kollegen Ferro bei einem Klärungsversuch mit der Faust am Kopf getroffen, Benficas Innenverteidiger konnte anschließend nicht mehr weitermachen (10.).
Aouar unaufhaltsam
Die Portugiesen wirkten geschockt und fanden gegen sicher stehende Gastgeber überhaupt nicht in die Partie. Fixpunkt bei Olympique war Aouar. Der Spielmacher sorgte für mächtig Betrieb und bereitete gerade Tavares mit seinem rasanten Antritt einige Probleme. Ordentlich Lehrgeld musste der junge Rechtsverteidiger nach 33 Minuten bezahlen. Aouar, für Tavares einige km/h zu schnell, umkurvte erst ebenjenen und bewies dann das Auge für Depay. Der Niederländer zeigte sich von der Strafraumlinie gewohnt kaltschnäuzig und schob zum 2:0 (33.) ein. Es war sein vierter Treffer im vierten CL-Spiel. Kurz vor dem Pausenpfiff wachte Benfica allmählich auf - Chiquinho sorgte für den ersten zwingenden Abschluss, scheiterte aber an Lopes (45.+3).
Gruppe G
Nach Wiederanpfiff sollte sich das Bild aus der Schlussphase des ersten Durchgangs bestätigen. Benfica war nun besser in der Partie, profitierte aber auch davon, dass Lyon mindestens einen Gang zurückschaltete.
Seferovic sorgt für Belebung
Eine offenes Spiel entwickelte sich und der eingewechselte Seferovic beflügelte die Offensive der Adler aus Lissabon. Während der Schweizer mit seinem ersten Abschluss aus der Distanz noch an Lyons Keeper Lopes scheiterte (57.), durfte er 19 Zeigerumdrehungen später jubeln - wenn auch mit etwas Verzögerung. Denn zunächst entschied Referee Björn Kuipers nach Seferovics sattem Linksschuss auf Abseits, nahm diese Entscheidung aber nach Rücksprache mit dem VAR zurück und gab das Tor. Der Ex-Frankfurter war bei Pizzis feinem Steckpass auf gleicher Höhe mit Lyons letzter Reihe gestanden (76.). Die Gäste waren wieder dran.
In der Schlussphase warf Benfica alles nach vorne. Chancen sollte es aber nur für Olympique geben. Was Dembelé mit einem sehenswerten Seitfallzieher noch verwehrt blieb, gelang wenige Sekunden später Traoré (beide 89. Minute). Der Stürmer versenkte einen Konter zum entscheidenden 3:1. Damit bestätigte Lyon seinen Formanstieg und sicherte sich den dritten Sieg in Serie.
Für Lyon geht es am Sonntag (21 Uhr) bei Olympique Marseille weiter. Benfica muss bereits einen Tag zuvor (19 Uhr) bei CD Santa Clara antreten.