30 von 38 Saisonspielen gewonnen, 97 Punkte geholt, nur einmal verloren - und eben doch nur Zweiter: Der FC Liverpool ist seit Sonntag der meisterlichste Vizemeister der Premier-League-Geschichte. Weil Manchester City auch in Brighton nicht ausrutschte, reichte Jürgen Klopps Mannschaft der finale 2:0-Sieg gegen Wolverhampton nicht, um dieser Woche noch ein weiteres Fußballwunder hinzuzufügen.
Liverpool ging das letzte Heimspiel 2018/19 erwartet konzentriert und druckvoll an: Gegen tiefstehende Wolves, die schon vor dem Spieltag als Tabellensiebter feststanden, verschaffte sich Alexander-Arnold mit einem Doppelpass mit Henderson rechts Platz und legte - leicht abgefälscht - Mané aus kurzer Distanz die frühe Führung auf (17.).
Danach verlagerte sich das Spektakel in Anfield auf die Ränge: Mit Jubel und Frust reagierten die Liverpool-Fans auf die Ereignisse in Brighton, zumindest rund 20 Minuten durften sie sich erstmals seit 29 Jahren als Meister fühlen. Unterdessen agierten die Reds auf dem Rasen immer verhaltener und erlaubten Doherty einen gefühlvollen Fernschuss, der die Latte touchierte (44.). Trotzdem führte die Klopp-Elf nach dem ersten Durchgang verdient.
Mané beendet Wolverhamptons Drangphase
Im zweiten jedoch erhöhte sie ihre Fehlerquote merklich. Die Gastgeber wirkten immer müder, und ManCitys Tore in Brighton gaben auch nicht gerade neue Kraft. Jimenez (66.) und Jota (69.) hätten beinahe ausgeglichen, was inzwischen leistungsgerecht gewesen wäre. Stattdessen berappelte sich Liverpool noch mal: Alexander-Arnold sammelte mit einer Traumflanke aus dem rechten Halbfeld seinen 13. Saisonassist, Mané per Hechtkopfball sein 22. Saisontor - 2:0 (81.)! Zwei Minuten später köpfte van Dijk auf die Latte. Am Tabellenstand änderte all das nichts mehr, nur am Ranking der Torjägerliste: Dort holte Mané im letzten Moment Spitzenreiter Salah ein, auch Arsenal-Torjäger Aubameyang (Doppelpack beim 3:1-Sieg in Burnley) beendet die Spielzeit mit 22 Treffern.
Die Liverpool-Fans verabschiedeten ihre Mannschaft mit viel Applaus und lauten Gesängen für diese überragende, wenn auch ungekrönte Ligasaison - sie können sich am 1. Juni ja auch noch mit dem Champions-League-Titel "trösten". Wolverhampton indes beendet die Saison als bester Aufsteiger seit Ipswich (Fünfter 2000/01) und darf, ManCitys FA-Cup-Sieg gegen Watford kommenden Samstag vorausgesetzt, 2019/20 sogar in der Europa-League-Qualifikation starten. Auch das sollte an diesem Sonntag nicht untergehen.