Liverpools Coach Jürgen Klopp vertraute bis auf eine Ausnahme auf jene Startelf, die auch im Nachholspiel unter der Woche bei West Ham United (2:0) begonnen hatte: Lediglich Fabinho war neu, der Brasilianer stand erstmals nach seiner langen Verletzungspause in der Startelf, in der er Origi ersetzte. Mané fehlte erneut, der Senegalese laboriert an einer Muskelverletzung.
Beim FC Southampton musste Coach Ralph Hasenhüttl gegenüber dem 1:1 gegen die Spurs vor Wochenfrist notgedrungen umstellen. Armstrong fehlte verletzt, Cedric verabschiedete sich Richtung Arsenal. Djenepo und Bednarek rotierten rein. Zudem ersetzten Oriol Romeu und Ings Vestergaard und Obafemi.
Die Partie benötigte einige Zeit, um Fahrt aufzunehmen. Dann waren es die Gäste, die die ersten Akzente setzten, doch Gefahr ging von den Saints nicht aus. Pech hatte Southampton allerdings in der 11. Minute, als die Pfeife von Referee Michael Friend bei einem glasklaren Rückpass von Robertson auf Alisson stumm blieb.
Zwei diskutable Entscheidungen von Referee Friend
Liverpool wirkte auch in der Folgezeit etwas unkonzentriert, agierte fahrig in der Defensive und ohne Zug zum gegnerischen Tor in der Offensive. Lange Zeit klappte nur wenig, doch in der 31. Minute hatten auch die Reds Pech mit einer Entscheidung des Referees. Und dies sogar, nachdem sich der Video-Assistent gemeldet hatte. Doch Friend interpretierte eine Aktion von Long an Firmino kurz vor der Torlinie der Saints als regulär. Doch eigentlich hatte Long den Ex-Hoffenheimer eindeutig von hinten umgerissen.
In der Schlussphase der ersten Hälfte war dann wieder Southampton am Drücker, doch Alisson bewahrte seine Farben gegen Ings (40., 45.) vor einem Rückstand.
Oxlade-Chamberlain bricht den Bann - Salah trifft doppelt
Ohne personelle Wechsel ging es nach dem Seitenwechsel weiter, Liverpool war nun aber präsenter. In der 47. Minute legte Firmino gekonnt per Hacke genau auf Oxlade-Chamberlain ab. Dieser zog von der Strafraumgrenze ab, sein trockener Flachschuss schlug links unten zum 1:0 für die Reds ein.
Der Führungstreffer gab den Reds Rückenwind, nur wenig später zappelte der Ball erneut im Tor Southamptons. Doch der Treffer von Salah in der 54. Minute zählte nicht, der Ägypter hatte zuvor beim Zuspiel von Firmino im Abseits gestanden. Doch Liverpool lief nun heiß. Nach einer Stunde kam Firmino auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch und legte perfekt zurück auf Henderson. Der Reds-Kapitän hatte viel Platz und Zeit und keinerlei Mühe, auf 2:0 zu stellen.
Die Vorentscheidung war damit gefallen. Zwar ließen die Saints keineswegs die Köpfe hängen, doch die Reds hatten nun die breite Brust, die von ihnen eigentlich von Beginn an erwartet worden war. In der 72. Minute leitete Henderson einen weiten Abschlag von Alisson auf Salah weiter. Der Ägypter hatte freie Bahn und erzielte mit einem feinen Lupfer den 3:0. Und Salah hatte noch nicht genug. In der Nachspielzeit leitete er nach einem Ballgewinn von Fabinho selbst den Konter ein und schickte Firmino steil. Der Brasilianer setzte sich im Zweikampf durch und passte auf den durchstartenden Salah. Dessen erster Kontakt war eigentlich gar nicht gut, McCarthy und Ward-Prowse wollten gemeinsam klären, schossen Salah dabei aber an, der Ball trudelte über die Linie.
Während Liverpool den 16. Liga-Sieg in Folge feierte, musste Southampton erstmals nach vier Auswärtssiegen in Serie die Heimreise wieder mit leeren Händen antreten. Allerdings fiel der Sieg angesichts der ersten Hälfte zu hoch aus, die Saints wurden an der Anfield Road unter Wert geschlagen.