Déjà-vu aus dem Hinspiel? Wie schon eine Woche zuvor eröffnete Konaté das Champions-League-Viertelfinale mit einem Kopfballtreffer nach einer Ecke. In Lissabon war das Spiel 17 Minuten alt gewesen, diesmal dauerte es 21 Minuten bis zum 1:0.
Anders als in Portugal kam der Ball allerdings nicht von Robertson, sondern von Tsimikas. Der Grieche war einer von sieben frischen Kräften, auf die Jürgen Klopp nach dem 2:2 gegen Manchester City in der Liga und vor der Partie am Wochenende im FA Cup gegen die Skyblues setzte. Er schonte Stammspieler wie Alexander-Arnold, van Dijk, Thiago, Salah oder Mané, die allesamt auf der Bank saßen und brachte unter anderem den ehemaligen Leipziger Keita sowie den Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino - und eben Konaté - neu ins Team.
Nur Darwin fällt auf - Goncalo Ramos bringt Benfica zurück
Auch Gäste-Trainer Nelson Verissimo rotierte nach dem 3:1 gegen Belenenses ordentlich durch und tauschte fünfmal, Weigl und Vertonghen kehrten in die Startelf zurück. Mit einer Hypothek von nun sogar drei Treffern fiel den Gästen aus Portugal das Offensivspiel noch schwerer, Darwin war vorne ziemlich auf sich allein gestellt, auch wenn er sein Talent immer wieder aufblitzen ließ.
Auf der Gegenseite bauten die Reds nach der Führung weiter Druck auf, vergaben durch Luis Diaz (26.) und Roberto Firmino (30.) aber weitere Möglichkeiten auf die Vorentscheidung. Das sollte sich im ersten Durchgang noch rächen, als nach einem Pressschlag plötzlich Goncalo Ramos unverhofft vor Alisson frei auftauchte und den Ausgleich erzielte (32.).
Durch das 1:1 schöpfte Benfica wieder etwas Hoffnung, auch wenn im Anschluss weiterhin nur Gefahr von den Gastgebern ausging. Doch da Roberto Firmino bei einer schnellen Umschaltsituation etwas zu schlampig Luis Diaz zu bedienen versuchte und Grimaldo dazwischengehen konnte (38.), blieb es beim Remis zur Pause.
Firminos Doppelpack entscheidet - Yaremchuk und Darwin bringen Benfica wieder ran
Verissimo brachte für den zweiten Durchgang in Yaremchuk mehr Schwung in die portugiesische Offensive, die allerdings weiterhin an Durchschlagskraft vermissen ließ. Stattdessen patzte auch noch die Hintermannschaft: Keeper Vlachodimus verlor die Kontrolle über den Ball, Diogo Jota reagierte schnell und bediente Roberto Firmino, der das 2:1 erzielte (55.) und in Summe auf 5:2 stellte.
Und damit nicht genug, denn die Gastgeber hatten in Anfield nun ihre Spielfreude gefunden und die vordere Dreierreihe trickste nach Belieben. Das nächste Tor fiel aber erneut nach einem Standard, Tsimikas bediente diesmal Roberto Firmino, der mit seinem Doppelpack auf 3:1 erhöhte (65.) und spätestens zu diesem Zeitpunkt alles klar machte - dachten zumindest wohl die meisten Zuschauer in Anfield.
Denn im Anschluss präsentierten sich die Reds etwas zu lässig und schläfrig und brachten Benfica so zurück ins Spiel: Zweimal spielte die Hintermannschaft auf Abseits, erst hob Gomez es auf (73.), dann Konaté (82.) und durch die Treffer von Yaremchuk und Darwin stand es 3:3.
Kurz schöpften die Gäste also wieder Hoffnung, da zwei weitere Treffer durch Mané für die Reds (90.+1) und Darwin für Benfica (90.+5) aber zurecht wegen Abseits aberkannt wurden, blieb es beim torreichen Spektakel, das Liverpool für das Weiterkommen reicht.
Im Halbfinale empfangen die Reds nun in zwei Wochen den FC Villareal, der tags zuvor überraschend den FC Bayern München aus dem Wettbewerb kegeln konnte.
Nicht nur Liverpool hat zunächst aber schon am kommenden Wochenende wieder eine wichtige Aufgabe vor der Brust. Während der LFC im Halbfinale des FA Cups am Samstag (16.30 Uhr) auf ManCity trifft, steht für Benfica das Stadtderby bei Meister Sporting Lissabon am Sonntag (21.30 Uhr) an.