Beide Übungsleiter wirbelten ihre Mannschaften gehörig durcheinander. Lilles Trainer Rudi Garcia brachte nach dem 2:0-Sieg bei BATE Baryssau in der Champions League Chedjou, Beria, Mavuba und Balmont neu in der Startelf. Sie spielten für Rozehnal, Sidibé (Gelb-Rot-Sperre), Martin und den gelbgesperrten Pedretti.
Valencias Interimscoach Salvador Voro Gonzalez schenkte nach dem desaströsen 2:5 gegen Real Sociedad San Sebastian in der Primera Division Guaita (Tor), Rami, Tino Costa, Albelda, Guardado sowie dem Ex-Dortmunder Valdez sein Vertrauen. Diego Alves (Tor), Gago, Banega und Juan Bernat mussten auf die Bank, während Joao Pereira (Wadenprobleme) und Soldado (Gelb-Sperre) fehlten.
Spielbericht
Nichts! Das war die treffende Beschreibung für weite Strecken des ersten Durchgangs im Grand Stade Lille Metropole. Sowohl Valencia als auch Lille waren primär auf Sicherheit bedacht und scheuten daher den direkten Weg nach vorne. Die Spanier erspielten sich dank ihrer technischen Fertigkeiten zwar rasch mehr Ballbesitz - mehr aber auch nicht. Zu statisch, zu ideen- und zu konzeptlos kamen die Offensivversuche beider Teams daher. Logisch, dass lange Zeit in den Strafräumen gähnende Leere herrschte.
So kam es wenig überraschend, dass in diesem ziemlich tempoarmen Duell die erste nennenswerte Chance aus einem ruhenden Ball entsprang - Basa köpfte knapp über die Latte (23.). Danach agierten die Franzosen einen Tick zielstrebiger und erspielten sich über Mavuba (30.), Kalou per Freistoß (32.) und Balmont (34.) immerhin Abschlüsse.
Basa packt zu beherzt zu - Valencia beschränkt sich aufs Nötigste
Auf die Socken hauen: Valencias Victor Ruiz (li.) im Duell mit Balmont. Getty Images
Das Tor machten dann aber die Anderen! Basa ging mit etwas zu viel Elan im eigenen Sechzehner ins Duell mit Jonas, der schon im Hinspiel beide Tore beim 2:0-Sieg der Spanier markiert hatte. Schiedsrichter Aleksandar Stavrev (Mazedonien) entschied auf Strafstoß, den der Gefoulte höchstpersönlich ins linke Eck verwandelte (36.). Der OSC war danach zwar bemüht, fand die Lücke in den engmaschigen spanischen Reihen aber nicht und musste folglich mit dem Rückstand den Kabinengang antreten.
Nach dem Seitenwechsel legten die Hausherren allerdings eine Schippe drauf, sie wollten sich wohl doch nicht mit einer weiteren Niederlage aus Europa verabschieden. Derweil beschränkten sich die Spanier nur noch auf das Nötigste. Das Geschehen verlagerte sich daher in die Hälfte der Gäste - nach einer Ecke hätte Rodelin aus 14 Metern ausgleichen können, wenn Valdez nicht noch vor der Linie geklärt hätte (58.). Kurz darauf rutschte Bruno der Ball bei einem 18-Meter-Schuss über den Spann und raste daher neben das Tor (59.).
So zwingend waren die Garcia-Schützlinge jedoch nur selten, auch weil es ihnen häufig an Präzision beim finalen Pass mangelte. Erst nach 76 Minuten wurde es wieder brenzlig für Valencias Schlussmann Guaita, der bei einer Flanke Kopf und Kragen riskierte, um gegen Kalou zu klären. Der 25-jährige Schlussmann des FC Valencia stand in der Schlussphase dann erneut im Rampenlicht, als er zuerst gegen Kalou (84.) und dann auch noch gegen den eingewechselten Roux (90.) glänzend parierte und so den Sieg festhielt.
Auf beide Mannschaften wartet nun der Liga-Alltag: Der OSC Lille reist am Samstag (20 Uhr) nach Sochaux. Valencia schlägt zwei Stunden später in Osasuna auf. Die Auslosung für das Champions-League-Achtelfinale findet am Donnerstag, den 20. Dezember, im schweizerischen Nyon statt.