Leverkusens Trainer Peter Bosz nahm vier Wechsel im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen Union Berlin vor und brachte Sinkgraven, Demirbay, Aranguiz und Alario für Weiser, Tah, Bailey (alle Bank) und Wendell.
Portos Coach Sergio Conceicao tauschte nach dem 2:1 bei Vitoria Guimaraes zweimal: Manafa und Soares begannen anstelle von Otavio und Zé Luis (beide Bank).
EL-Zwischenrunde
Im Dauerregen von Leverkusen brauchten beide Teams einige Minuten, um sich an den nassen und aufgeweichten Rasen zu gewöhnen. Dann übernahm Bayer die Kontrolle und legte sich Porto zunehmend mit sicherem Passspiel zurecht. Die erste Möglichkeit hatte das Heimteam in der 17. Minute, diese hatte es gleich in sich: Demirbays Diagonalball öffnete das Spiel und setzte Volland links im Strafraum in Szene, der flach zurücklegte. Havertz nahm den Pass zehn Meter vor dem Tor direkt ab und traf den Querbalken. Der Abpraller landete beim nachgerückten Demirbay, der aus 13 Metern abstauben wollte - doch Alex Telles klärte den Versuch vor der Torlinie.
Alario steht richtig und belohnt Bayer
Die Werkself wurde mit dieser Chance in ihrer Spielanlage bestätigt und fasste mehr Mut. In der Folge schnürte Bayer die Gäste immer wieder in deren Hälfte ein, ohne die defensive Absicherung zu vernachlässigen. Ein Chancenfeuerwerk brannte die Bosz-Elf dabei nicht ab - musste sie aber auch nicht, denn bereits bei der zweiten guten Gelegenheit zappelte der Ball im Netz. Lars Bender hatte von rechts geflankt und Alario nach Kopfballverlängerung von Demirbay am zweiten Pfosten abgestaubt (29.). Weil der VAR sich wegen einer möglichen Abseitsstellung Alarios einschaltete und Schiedsrichter Slavko Vincic (Slowenien) den regulären Treffer beinahe zurückgenommen hätte, herrschte kurz Verwirrung. Schließlich zeigte der Referee doch auf den Anstoßpunkt und wischte die letzten Zweifel beiseite.
In der Folge änderte Porto die Herangehensweise etwas. Die Gäste suchten nun ihrerseits mit mehreren Spielern Lösungen in der Bayer-Hälfte und kamen vor der Pause noch zu einer guten Möglichkeit: Hradeckys Flugeinlage verhinderte nach Uribes Volleyschuss den Ausgleich (43.). Davon abgesehen ließ Leverkusen defensiv nichts zu und verdiente sich die Pausenführung.
Veränderte Portugiesen bieten Bayer Chancen an
Die Portugiesen kamen verändert aus der Pause, gingen früher drauf und standen insgesamt höher. Eine erste Halbchance stellte allerdings kein Problem für Hradecky dar (51.). Doch Portos Drängen ermöglichte Konterchancen für Bayer: Bei einer solchen verhielt sich Volland geschickter im Zweikampf als Manafa und wurde von diesem elfmeterreif gefoult. Havertz trat an und schob den Ball uninspiriert in Marchesins Hände. Doch er hatte Glück, dass sich der Keeper zu früh bewegt hatte und Schiedsrichter Vincic den Strafstoß auf Anraten des VAR wiederholen ließ. Im zweiten Anlauf wählte Havertz entschlossen die rechte untere Ecke - 2:0 (57.).
Porto riskiert mehr und wird belohnt
Porto war nun noch mehr gefordert, ohne Auswärtstor wollten die "Drachen" den Heimflug nicht antreten. Die Gäste riskierten mehr, eröffneten Amiri dadurch zunächst eine Konterchance (60.) und wurden schließlich doch noch belohnt: Ein scharfer Freistoß von Alex Telles landete bei Zé Luis, dessen wuchtigen Kopfball Hradecky nicht entscheidend abwehren konnte. Alario wollte das Leder von der Linie kratzen, doch Luis Diaz hinderte ihn entscheidend daran und beförderte den Ball mit dem Rücken doch noch ins Tor (73.).
Es entwickelte sich eine interessante Schlussphase: Porto hatte nun sein Auswärtstor und war voll im Spiel, Bayer wollte den dritten Treffer draufsetzen. Volland hatte eine gute Möglichkeit aus der Distanz (75.), Alario (79.) und Amiri (83.) vergaben weitere Halbchancen. Trotzdem mussten die Hausherren weiterhin auch hinten achtsam sein und hatten Glück, dass Uribe kurz vor dem Ende knapp neben das Tor köpfte (90.+1).
Leverkusen empfängt am Sonntag um 15.30 Uhr daheim den FC Augsburg. Der FC Porto trifft am selben Tag (21.30 Uhr) auf Portimonense. Das Rückspiel um den Achtelfinaleinzug findet am Donnerstag (18.55 Uhr) im Estadio do Dragao statt.