Leverkusens Coach Roger Schmidt vertraute im Vergleich zur Nullnummer gegen den FC Bayern in der Liga bis auf einen Personalwechsel derselben Anfangsformation. Lediglich Hilbert ersetzte Jedvaj als Rechtsverteidiger.
Auf Seiten der Bremer tauschte Trainer Viktor Skripnik sein Team nach dem 1:5-Debakel in Gladbach gleich Personal auf vier Positionen: Für Guwara sowie Junuzovic (Schulterprobleme), Kleinheisler und Ujah (beide Bank) standen Santiago Garcia, Galvez, Grillitsch und Bartels in der Startelf, die im 4-1-4-1 mit Vestergaard auf der Sechs aufgestellt war.
Bei Regenwetter ergriff Bayer sofort die Initiative. Vor allem über die rechte Angriffsseite ging es bei der Werkself, die hochüberlegen war, gegen eine gut organisierte Defensive Bremens in der Anfangsviertelstunde aber nur einen Abschluss verzeichnete (Bellarabi, 12.). Werder fand nur wenig Entlastung, Grillitsch prüfte Leno per Freistoß (13.).
Chicharito trifft vom Punkt
Leverkusen betrieb viel Aufwand, biss sich aber immer wieder fest. Und der SVW befreite sich Zug um Zug, zeigte gute spielerische Ansätze und hatte durch Vestergaard die erste ernsthafte Möglichkeit (20.). Bremen schickte sich an, die Partie immer besser in den Griff zu bekommen, doch schon folgte der Nackenschlag nach einem Öztunali-Fehlpass im Aufbau: Kießling drang halblinks in den Sechzehner ein und wurde von Galvez von den Beinen geholt - Elfmeter! Chicharito verwandelte flach ins rechte Eck (22.).
Bremen schlägt zurück
Werder war spielerisch besser und suchte nach einer Antwort - und gab sie, nachdem Öztunali gegen zwei Verteidiger einen Freistoß herausgeholt hatte. Diesen schlug Grillitsch von halblinks in den Strafraum, wo der ungedeckte Bartels abzog. Im Zentrum hielt Garcia seinen Fuß hin und lenkte die Kugel hoch ins linke Eck (31.).
Der Knackpunkt: Rot und Pizarros Elfmeter zum 2:1
Das Leverkusener Spiel blieb unruhig, fand nur wenig Struktur. Tah näherte sich dennoch dem 2:1 an (34.), aber die Hanseaten hatten Lunte gerochen und präsentierten sich auch zweikampfstark: Pizarro mit dem Ballgewinn im Mittelfeld, und dann ging es schnell gen Strafraum. Nach einem Steilpass verlängerte Fritz in den Lauf von Bartels, den Wendell als letzter Mann von den Beinen holte. Elfmeter und noch dazu Rot für den Sünder! Pizarro verwandelte cool ins rechte Eck zum 2:1-Pausenstand (42.).
DFB-Pokal, Viertelfinale
Schmidt funktionierte mit Wiederanpfiff seine Abwehrreihe mit Ramalho für Hilbert zur Dreierkette um. Der SVW überließ Bayer die Initiative, attackierte den Gegner erst an der Mittellinie und lauerte auf Konter. Die Hausherren hatten Mühe, überhaupt ins letzte Drittel vorzustoßen, die Skripnik-Schützlinge nutzten ihre Räume, aber Leno parierte ganz stark gegen Bartels (55.).
Bremens Abwehrbollwerk hält stand
Chicharito musste angeschlagen raus, Schmidt brachte Papadopoulos (57.). Viel Aufwand, wenig Ertrag blieb das Motto für die Rheinländer - defensiv stabile Bremer legte ihr Augenmerk fast ausschließlich auf die Verteidigung des knappen Vorsprungs und ließen nichts, aber auch gar nichts anbrennen.
Das Bild auf dem Rasen veränderte sich nicht, je länger das Duell dauerte. Der SVW tat wenig für das Spiel, Leverkusen erhöhte das Risiko immer mehr, hatte aber nur eine echte Ausgleichschance, als Wiedwald Kampls Flachschuss entschärfte (80.).
Grillitschs 3:1 ist umstritten
Wenig später fiel die Entscheidung: Pizarro leitete einen Konter ein, Öztunali enteilte rechts. Im Strafraum legte er quer auf den Peruaner, der an Tahs Abwehrbein scheiterte. Aber Grillitsch staubte ins leere Tor ab. Umstritten, weil der Torschütze bei Pizarros Schuss im Abseits stand, aber der Treffer zählte dennoch (82.).
Die Werkself gab dennoch nicht auf, mehr als Calhanoglus Pfostentreffer (89.) sprang aber nicht mehr heraus. Werder holte so den sechsten Pokalsieg gegen Leverkusen im sechsten Spiel und steht im Halbfinale.